Erstmal ist es ein klassischer Denkfehler anzunehmen, ein Pazifist wäre jemand, der Gewalt bedingungslos ablehnt. Falsch! Ein Pazifist ist jemand, für den Gewalt die allerletzte Option ist. Das bedeutet jedoch nicht, daß man dem Überfallenen nicht zu Hilfe eilt, sondern daß man ihm nicht in erster Instanz dadurch hilft, indem man den Täter vermöbelt, oder das Opfer dazu befähigt, dies so schnell wie möglich selbst zu tun.
In dem Beispiel steckt dann weitergehend auch ein schöner Fall von Desinformation, wenn nämlich die Umstände des Überfalls im Dunklen bleiben. Was ist denn, wenn der Überfall gar nicht so anlasslos war, wie das durch die Abstinenz von Details dazu suggeriert wird? Wie viele würden denn dem Überfallenen zu Hilfe eilen, wenn sie wüßten, daß er zuvor versucht hätte, die Tochter des Täters zu vergewaltigen? Und ist es, um von Personen auf Staaten zurück zu kommen, nicht eben das Armutszeugnis, daß für solche Fälle immer noch keine internationale Instanz zur Verfügung steht, vor der ein Staat ergangenes Unrecht zur Anzeige bringen kann, ohne daß das einfach mit dem Veto eines anderen gegenstandslos wird? Klar, diese Instanz existiert, aber sie funktioniert eben nicht, sobald einer der Veto-Staaten direkt oder indirekt tangiert wird - die Welt des Stärkeren eben.