Carsten Z. schrieb am 30. August 2012 16:47
> Ich würde das gern leicht modifizieren durch: WIR sind unseres
> Glückes Schmied.
Beides.
> Die VR-Rollenspiele, die ich meine, sind Zukunftsmusik, falls
> irgendwann Langeweile aufgrund von Problemlosigkeit auftreten sollte.
Okay, Spiele gibt es schon lange, aktuell gibt es schon ganz passable
Computerspiele und in Zukunft sind die Computerspiele halt komplexer.
Vermutlich kann man sich mit einem Super-VR-Helm viel stärker als
heute in eine Simulation reinbeamen. Das Problem bei massiver Nutzung
ist dann aber der Realitätsflucht und Realitätsverlust, so wie es
auch schon heutzutage passieren kann.
Aber du sprichst doch von der Aufgabe des Körpers, oder? Nach dem Tod
gibt es auch keine (individuellen) Probleme mehr (jetzt mal von
vielleicht ein bisschen Hölle abgesehen).
Der Punkt des Transumhanismus ist die Aufgabe des Körpers und das
Leben in elektronischer Hardware und als Daten/Software (ggf. mit
Roboterkörper). Dabei gibt es verschiedene Aspekte zu bedenken. Am
vernünftigsten ist ein Leben und arbeiten in der Realität. Der totale
Rückzug in die Simulation ist möglich aber wozu sollte das gut sein?
Wäre das nicht wie ein ewiger Traum und Drogenrausch?
Das Problem ist, dass es in Zukunft viel mehr Wissen und für die
unbegnadete Mehrheit nichts mehr neues zu denken gibt - alles schon
dagegewesen und den Supercomputern bestens bekannt. Die meisten
Menschen versuchen das beste aus ihrem Leben zu machen aber sterben
auch ganz normal, weil der Wechsel in die VR nicht für jeden sinnvoll
erscheint oder ganz einfach nicht bezahlbar ist.
Herausforderungen, Mühen und Beschränkungen machen das Leben erst
lebenswert. Man wird geboren und macht dann das beste daraus. Eine VR
kann zwar theoretisch ein Paradies sein aber praktisch ist das leicht
ein ewiger Kreislauf, der lange Traum vor dem unvermeidlichen Tod,
denn keine VR wird ewig bestehen können.
> Naja, der Gott der Religionen gibt wohl allenfalls Impulse.
Ich glaube, dass alles vorherbestimmt ist, dass Allah die Schöpfung
vorab komplett durchsimuliert hat, dass jetzt nur ein Film abläuft -
ob das wirklich so ist, muss noch untersucht werden.
> "Der Mensch entscheidet selbst, ob er seinen Handlungen aus dem Guten
> oder dem Bösen heraus setzt. Somit ist er für seine Entscheidungen
> selbst verantwortlich.
In jedem Fall ist der Mensch für seine Taten verantwortlich. Der
freie Wille ist jedoch Illusion (aufgrund von Allah, Ursache und
Wirkung, dem Determinismus der Naturgesetze). Die vorherbestimmten
Ereignisse sind folgerichtig und von Ursache und Wirkung bestimmt -
du kannst unmöglich wissen, ob alles vorherbestimmt ist oder nicht.
Gerade du, der du doch so an Simulationen und VR glaubst, solltest
dir vorstellen können, dass du bereits in einer Art Simulation lebst,
wobei diese allerdings die vorherbestimmte Realität ist. Wenn du ein
Problem mit einem allmächtigen guten Gott und Vorherbestimmtheit
hast, dann solltest du vielleicht mal darüber nachdenken. Wer kann
Allah nicht ertragen, muss seine Existenz verleugnen?
> Ja natürlich sind die VR_Bewohner (also die Posthumanen) in die
> Realität eingebettet. Die haben "Hände" und "Augen" nach außen.
Die ganze VR hat ein reales Element (HW, SW) und ist verletzlich,
potentiell fehlerhaft. Die Bewohner können gelöscht und gegen ihren
Willen verändert werden. Es gibt die Gefahr einer heimlichen
Übernahme, insbesondere wenn sich unbedarfte Träumer zusammentun und
diese von Anfang an unterwandert werden. In jedem Fall versagt
irgendwann die Hardware und/oder Energieversorgung.
Die VR kann sterben, z.B. auch aus Geldmangel abgeschaltet werden -
nicht ganz einfach, das den Bewohnern vorher zu sagen, wenn die
vielleicht gar nicht mehr wissen, dass sie in einer Simulation leben.
Man stelle sich mal vor, jemand würde am Himmel erscheinen und die
Nichtexistenz von allem in z.B. 7 Tagen ankündigen - da wäre aber was
los. 7 Tage reichen da nicht, man müsste den Menschen wenigestens ein
Jahr geben, sich zu Gott zu bekehren und auf den Tod vorzubereiten.
Was haben die VR-Bewohner bis zu ihrem unvermeidlichen Tod erreicht,
was sie nicht auch in einem normalen Leben hätten erreichen können?
Vielleicht waren einige besonders lange glücklich, vielleicht auch
nicht. Hedonismus ist ein Problem, die Angst vor dem Tod auch. Beides
kann man auch im normalen Leben überwinden. Man kann hoffen, dass
einem Gott für den Job in seiner Schöpfung auch ein bisschen Spass
gönnt aber man muss befürchten, dass (zu) viel Spass der Lohn für
einen harten Job ist. Der gute Gläubige ist lieber gut, die Bösen
wollen eher Spass und beide kriegen, was sie verdienen.
Im Idealfall ist eine VR ein hochsicheres vollautomatisches System in
einem sicheren und stabilen Commonwealth aber nicht alle wollen die
guten Gesetze akzeptieren, also wird es auch viele wilde VR in den
Randzonen geben. In jedem Fall braucht es viel Technik und Energie
und die muss erstmal kostenintensiv bereitgestellt und dann aufwendig
geschützt werden.
Der Realitätsbezug ist tendenziell binär, also entweder eine
überwiegende Beschäftigung mit der Realität (arbeiten, reale Ziele
verfolgen) oder ein Leben in der Simulation und zwar i.a. ohne Wissen
um die Realität. Die Motivation für ein Leben in der VR ist es, ein
ungewöhnliches Leben mit virtuellen Möglichkeiten zu führen, die man
in der Realität nicht hätte (z.B. Königreich mit Fabelwesen und
Magie).
Wer ein Leben in der Simulation vorzieht, der will dort ein Gott sein
und genau das ist die Hauptmotivation, große Anstrengungen zur
Realisierung einer möglichst detailierten und langlebigen VR zu
unternehmen. Wer die Kontrolle der Erdunion vermeiden will, muss
seine VR irgendwo weit ab vom Schuß errichten. Alternativ kann sich
eine Kommune von Gleichberechtigten zusammentun aber in jedem Fall
braucht es erstmal sehr viel Geld.
> Ja, aber man sollte für das Wohl ALLER Menschen und fühlenden Wesen
> kämpfen.
Ja und ich denke, das tue ich auch. Es gibt aber auch so was wie
Verbrecher und die sind zum Allgemeinwohl zu bekämpfen. Welch
absurder Gedanke, man müsste auch für Verbrecher kämpfen - dann würde
man doch dem Allgemeinwohl schaden. Wenn Verbrecher keine
Selbstanzeige machen, dann müssen sie halt vor Gericht gezerrt
werden, zum Allgemeinwohl und legal, versteht sich. (alles imho)
> Ich würde das gern leicht modifizieren durch: WIR sind unseres
> Glückes Schmied.
Beides.
> Die VR-Rollenspiele, die ich meine, sind Zukunftsmusik, falls
> irgendwann Langeweile aufgrund von Problemlosigkeit auftreten sollte.
Okay, Spiele gibt es schon lange, aktuell gibt es schon ganz passable
Computerspiele und in Zukunft sind die Computerspiele halt komplexer.
Vermutlich kann man sich mit einem Super-VR-Helm viel stärker als
heute in eine Simulation reinbeamen. Das Problem bei massiver Nutzung
ist dann aber der Realitätsflucht und Realitätsverlust, so wie es
auch schon heutzutage passieren kann.
Aber du sprichst doch von der Aufgabe des Körpers, oder? Nach dem Tod
gibt es auch keine (individuellen) Probleme mehr (jetzt mal von
vielleicht ein bisschen Hölle abgesehen).
Der Punkt des Transumhanismus ist die Aufgabe des Körpers und das
Leben in elektronischer Hardware und als Daten/Software (ggf. mit
Roboterkörper). Dabei gibt es verschiedene Aspekte zu bedenken. Am
vernünftigsten ist ein Leben und arbeiten in der Realität. Der totale
Rückzug in die Simulation ist möglich aber wozu sollte das gut sein?
Wäre das nicht wie ein ewiger Traum und Drogenrausch?
Das Problem ist, dass es in Zukunft viel mehr Wissen und für die
unbegnadete Mehrheit nichts mehr neues zu denken gibt - alles schon
dagegewesen und den Supercomputern bestens bekannt. Die meisten
Menschen versuchen das beste aus ihrem Leben zu machen aber sterben
auch ganz normal, weil der Wechsel in die VR nicht für jeden sinnvoll
erscheint oder ganz einfach nicht bezahlbar ist.
Herausforderungen, Mühen und Beschränkungen machen das Leben erst
lebenswert. Man wird geboren und macht dann das beste daraus. Eine VR
kann zwar theoretisch ein Paradies sein aber praktisch ist das leicht
ein ewiger Kreislauf, der lange Traum vor dem unvermeidlichen Tod,
denn keine VR wird ewig bestehen können.
> Naja, der Gott der Religionen gibt wohl allenfalls Impulse.
Ich glaube, dass alles vorherbestimmt ist, dass Allah die Schöpfung
vorab komplett durchsimuliert hat, dass jetzt nur ein Film abläuft -
ob das wirklich so ist, muss noch untersucht werden.
> "Der Mensch entscheidet selbst, ob er seinen Handlungen aus dem Guten
> oder dem Bösen heraus setzt. Somit ist er für seine Entscheidungen
> selbst verantwortlich.
In jedem Fall ist der Mensch für seine Taten verantwortlich. Der
freie Wille ist jedoch Illusion (aufgrund von Allah, Ursache und
Wirkung, dem Determinismus der Naturgesetze). Die vorherbestimmten
Ereignisse sind folgerichtig und von Ursache und Wirkung bestimmt -
du kannst unmöglich wissen, ob alles vorherbestimmt ist oder nicht.
Gerade du, der du doch so an Simulationen und VR glaubst, solltest
dir vorstellen können, dass du bereits in einer Art Simulation lebst,
wobei diese allerdings die vorherbestimmte Realität ist. Wenn du ein
Problem mit einem allmächtigen guten Gott und Vorherbestimmtheit
hast, dann solltest du vielleicht mal darüber nachdenken. Wer kann
Allah nicht ertragen, muss seine Existenz verleugnen?
> Ja natürlich sind die VR_Bewohner (also die Posthumanen) in die
> Realität eingebettet. Die haben "Hände" und "Augen" nach außen.
Die ganze VR hat ein reales Element (HW, SW) und ist verletzlich,
potentiell fehlerhaft. Die Bewohner können gelöscht und gegen ihren
Willen verändert werden. Es gibt die Gefahr einer heimlichen
Übernahme, insbesondere wenn sich unbedarfte Träumer zusammentun und
diese von Anfang an unterwandert werden. In jedem Fall versagt
irgendwann die Hardware und/oder Energieversorgung.
Die VR kann sterben, z.B. auch aus Geldmangel abgeschaltet werden -
nicht ganz einfach, das den Bewohnern vorher zu sagen, wenn die
vielleicht gar nicht mehr wissen, dass sie in einer Simulation leben.
Man stelle sich mal vor, jemand würde am Himmel erscheinen und die
Nichtexistenz von allem in z.B. 7 Tagen ankündigen - da wäre aber was
los. 7 Tage reichen da nicht, man müsste den Menschen wenigestens ein
Jahr geben, sich zu Gott zu bekehren und auf den Tod vorzubereiten.
Was haben die VR-Bewohner bis zu ihrem unvermeidlichen Tod erreicht,
was sie nicht auch in einem normalen Leben hätten erreichen können?
Vielleicht waren einige besonders lange glücklich, vielleicht auch
nicht. Hedonismus ist ein Problem, die Angst vor dem Tod auch. Beides
kann man auch im normalen Leben überwinden. Man kann hoffen, dass
einem Gott für den Job in seiner Schöpfung auch ein bisschen Spass
gönnt aber man muss befürchten, dass (zu) viel Spass der Lohn für
einen harten Job ist. Der gute Gläubige ist lieber gut, die Bösen
wollen eher Spass und beide kriegen, was sie verdienen.
Im Idealfall ist eine VR ein hochsicheres vollautomatisches System in
einem sicheren und stabilen Commonwealth aber nicht alle wollen die
guten Gesetze akzeptieren, also wird es auch viele wilde VR in den
Randzonen geben. In jedem Fall braucht es viel Technik und Energie
und die muss erstmal kostenintensiv bereitgestellt und dann aufwendig
geschützt werden.
Der Realitätsbezug ist tendenziell binär, also entweder eine
überwiegende Beschäftigung mit der Realität (arbeiten, reale Ziele
verfolgen) oder ein Leben in der Simulation und zwar i.a. ohne Wissen
um die Realität. Die Motivation für ein Leben in der VR ist es, ein
ungewöhnliches Leben mit virtuellen Möglichkeiten zu führen, die man
in der Realität nicht hätte (z.B. Königreich mit Fabelwesen und
Magie).
Wer ein Leben in der Simulation vorzieht, der will dort ein Gott sein
und genau das ist die Hauptmotivation, große Anstrengungen zur
Realisierung einer möglichst detailierten und langlebigen VR zu
unternehmen. Wer die Kontrolle der Erdunion vermeiden will, muss
seine VR irgendwo weit ab vom Schuß errichten. Alternativ kann sich
eine Kommune von Gleichberechtigten zusammentun aber in jedem Fall
braucht es erstmal sehr viel Geld.
> Ja, aber man sollte für das Wohl ALLER Menschen und fühlenden Wesen
> kämpfen.
Ja und ich denke, das tue ich auch. Es gibt aber auch so was wie
Verbrecher und die sind zum Allgemeinwohl zu bekämpfen. Welch
absurder Gedanke, man müsste auch für Verbrecher kämpfen - dann würde
man doch dem Allgemeinwohl schaden. Wenn Verbrecher keine
Selbstanzeige machen, dann müssen sie halt vor Gericht gezerrt
werden, zum Allgemeinwohl und legal, versteht sich. (alles imho)