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mehr als 1000 Beiträge seit 06.04.2004

Dolchstoßlegende [die uneigentliche]

Norwegerpulli schrieb am 17. August 2004 0:44

> ist gar nicht so fürchterlich neu. Ende der 20er Jahre gab es in
> Berlin schon eine gemeinsame Wahlkampfveranstaltung von Nazis und
> Kommunisten. Es gibt ein Foto davon, das Goebbels neben Walter
> Ulbricht sitzend zeigt.
>
> > http://www.zeit.de/archiv/2002/21/200221_streik-basis_ber.xml

Erinnert an die Dolchstoßlegende [nicht an die, die jeder kennt!],
daß sowohl Nationalsozialisten *als auch* Kommunisten für den
Untergang der Weimarer Republik verantwortlich zu machen sind. Das
entlastet das sogenannte bürgerliche Lager natürlich ungemein und
enthebt "Rechtskonservative" und "Großbourgeoise" bequem einer
größeren geschichtlichen Verantwortung. Die sozialistische SPD auch,
nebenbei bemerkt.


Aus welchem Kontext kommt die "Zeit" dazu, Nazis und Kommunisten auf
Kuschelkurs darzustellen? Ist dies eine geschichtliche Darstellung?
Nein, ein klarer Bezug auf die Gegenwart existiert (ein aktueller
Steik nämlich):


Hier ein paar Zitate aus dem Text im Raffer:


[die Subunterschrift] Erstmals seit 72 Jahren schritten die Metaller
in Berlin und Brandenburg zum Streik. -

[dann aus dem Text] Auch Streiks brauchen ihre Symbole. -

Exakt 72 Jahre ist es her, dass die Metaller in Berlin streikten. -

Bei einer Massenkundgebung agitierten der kommunistische
Reichstagsabgeordnete Walter Ulbricht und Berlins NS-Gauleiter Joseph
Goebbels von der gleichen Tribüne. -


Etwas unschön ist doch, daß die Zahl so unschön unrund ist! 72 Jahre.
Wenns wenigstens 75 gewesen wären. Merkwürdig nur, daß dies alles in
diesem Zusammenhang "auffällt". Auffallend und geradezu absurd
bemüht. Dies eingedenk mache sich man mal ein Bild, was der Artikel
einem wohl sagen will...


Grüsse,
Otho

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