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  • notenom

608 Beiträge seit 10.12.2023

Es wurde einfach nur das Hotelzimmer abgehört

Dazu muss man sich nur den Anfang des Gesprächs anhören. Der Offizier Gräfe wird von einem Hauptmann angerufen, der erste Ton ist "Hallo" (von Gräfe), dann sagt der Hauptmann, er würde Gräfe der Konferenz hinzufügen, was auch passiert.

Das deutet stark darauf hin, dass einfach das Hotelzimmer verwanzt war, und Gräfe nicht über Kopfhörer zuhörte, sondern über den Lautsprecher des Notebooks, den er benutzt. Das erklärt, dass seine Stimme als einzige sehr deutlich zu hören ist, und an einer Stelle sogar das Klappern seiner Tatstatur. Die übrigen Stimmen kommen über den Lautsprecher.

Es war also vermutlich einfach eine Wanze im Hotelzimmer, was nun nicht verwunderlich ist, wenn ein hoher deutscher Offizier in einem Luxushotel absteigt. Das müssen noch nicht mal die Russen selbst gewesen sein, die Chinesen sind in Singapur besonders aktiv.

In einem asiatischen Hotel so ein Gespräch zu führen, wäre schon mehr als grob fahrlässig. Und es wussten alle (auch der Luftwaffeninspekteur), dass der Mann in einem Hotelzimmer sitzt. Ich mache ja auch keine streng geheimen persönlichen Besprechungen im Hotelzimmer, dafür gibt es abhörsichere Räume in der Deutschen Botschaft.

Es ist mir schlichtweg nicht vorstellbar, dass die Bundeswehr mit ihren strengen Sicherheitsprotokollen sowas zulässt. Zwar ist Dummheit immer eine vortreffliche Erklärung, aber so dumm ist selbst die BW nicht. Da muss auch nicht groß untersucht werden, das Killerkriterium für sofortige Freistellung ist das Hotelzimmer. Da könnten die mit dem sichersten System ever kommuniziert haben, zumindest die Stimme Gräfes wäre immer zu hören gewesen, und der Mann redet ja viel. Nur verrät niemand der vier Teilnehmer, was die Russen nicht schon wissen.

Die Schlussfolgerungen kann ich dem intelligenten Heisepublikum überlassen.

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