Wie gesagt, wozu die Ukraine ein Recht hat oder nicht, ist keine Frage von Bedeutung, wenn es darum geht einen Krieg in Deutschland zu verhindern.
Das bedeutet dann in der Konsequenz, jegliche Verteidigung oder Abschreckung einzustellen, egal ob in der Ukraine oder in Deutschland. Weil jede Verteidigung bedeutet Krieg. Ein solcher "Frieden" wäre aber nichts anderes als die totale Herrschaft der Gewalttätigen über die Friedfertigen.
Wenn du der Ansicht bist, dass die verletzten ukrainischen Rechte(!) das Risiko eines Weltkrieg rechtfertigen, dann solltest du das auch so sagen.
Das ist eine falsche Alternative. Ich bezweifle, dass eine Aufgabe des Völkerrechts unter russischer Gewaltandrohung den Frieden bewahrt. Ich bezweifle auch, dass der von Russland heraufbeschworene Weltkrieg wirklich ein realistisches Szenario ist. Putin wird das unter allen Umständen vermeiden, die Chancen Russlands dabei zu gewinnen sind minimal, wie immer man "gewinnen" bei einer solchen Katastrophe auch definieren mag. Russland steht weitgehend alleine da und hat schon mit der Ukraine seine liebe Not. Und da will Putin es statt mit 40 Millionen Ukrainern mit 400 Millionen Europäern plus 330 Millionen US-Amerikanern und wohlmöglich 100 Millionen Japanern aufnehmen? Ich bezweifle, dass ein paar Marschflugkörper ihn so in Verzweiflung stürzen, dass er aus Angst vor dem Tod Selbstmord begeht. Dann hätten wir es wirklich mit einem Irren zu tun, der sofort gestoppt werden müsste, ehe es zu spät ist.
Wer droht, der will ja eigentlich nicht kämpfen, sondern sich durchsetzen ohne dass es zum Kampf kommt. Wenn Putin Deutschland angreifen will, dann wird er das tun, wenn er die Zeit für gekommen hält - völlig unabhängig davon, ob Scholz nun eine Handvoll Taurus an die Ukraine liefert oder nicht. Es geht darum, der Ukraine den Zugang zu besonders weitreichenden und präzisen Waffen zu verwehren, nicht um den 3. Weltkrieg. Alles andere ist simpelste Propaganda und die funktioniert offensichtlich erschreckend gut, besonders in Deutschland.