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  • hdwinkel

mehr als 1000 Beiträge seit 16.06.2012

Automatismen beim Überschreiten roter Linien

Die Financial Times behauptet, in den Besitz von „29 russischen Militärakten gelangt zu sein, die zwischen 2008 und 2014 erstellt wurden, darunter Kriegsszenarien und Präsentationen vor Marinebeamten, in denen die Einsatzprinzipien für den Einsatz von Atomwaffen erörtert wurden“. Die von Russland definierten Kriterien für den Einsatz von Atomwaffen – schreibt die Zeitung – „variieren von einer feindlichen Invasion auf russischem Territorium bis hin zu spezifischeren Szenarien, wie der Zerstörung von 20 Prozent der strategischen Raketen-U-Boote“ der russischen Streitkräfte.
(Münchner Merkur diese Woche)

Falls dieser Leak tatsächlich existiert, ist das Erschreckende hier die Angabe von konkreten Messkriterien und Schwellwerten, wann ein Nuklearschlag erfolgt.
Diese roten Linien bedeuten dann also, dass ein Automatismus in Gang gesetzt wird, praktisch also unabhängig von der Befindlichkeit der russischen Staatsführung erfolgt.
Wesentlich niederschwelliger als die ohnehin eingebaute 'tote Hand', die einen automatischen Vergeltungsschlag nach sich ziehen würde.
Ich hoffe, unsere Militärs wissen, wo diese roten Linien verlaufen, einen zweiten Versuch gibt es nämlich dann nicht mehr.

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