Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 08.07.2023 08:49:
Sinerider schrieb am 08.07.2023 08:37:
Aus makroökonomischer Sicht wird ein Rückgang des Außenwerts der eigenen Währung als positiv angesehen. Ich rechne den Marshall-Lerner-Effekt (siehe Wikipedia) vor:
Verkaufspreis einer Ware: 100
Rohstoffe/Vorprodukte aus dem Ausland (typischerweise 40 %): 40
Inländische Kosten: 40
Gewinn: 20Nun steigen die Kosten der importierten Güter wegen dem Wertverlust der Währung um 30 %: 52
Inländische Kosten: 40
Der Verkaufspreis der Waren kann nun um 30 % erhöht werden, ohne dass dadurch ein Nachteil im internationalen Wettbewerb entsteht: 130
Gewinn: 38Nun der Clou: Das produzierende Unternehmen kann seinen Verkaufspreis, wenn man mit dem alten Gewinn von 20 zufrieden ist, so weit absenken, dass die internationale Konkurrenz keine Chance mehr hat.
Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn es wieder mal heißt der Euro hätte gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren. Die USA bezahlen das mit einem Rekord-Defizit der Handelsbilanz von 1,3 Billionen Dollar.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/15635/umfrage/handelsbilanz-der-usa/
na ja, schöne Theorie. Hilft Russland nur nichts. Russland exportiert in erster Linie Rohstoffe und keine verarbeiten Waren. Die sind in erster Linie für den Bedarf des Binnenmarkts. Und die werden durch die Erhöhung der Preise für deren importierte Bestandteile eben teurer. Importierte Inflation eben.
Das Handelsdefizit der USA ist eine Theorie? ;-)
Richtig: Bei einer Volkswirtschaft die sich Sanktionen ausgesetzt im Krieg befindet ergeben sich noch andere Faktoren.