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  • FIAE-Flix

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Re: Der Krieg

Sasha Krupp schrieb am 14.11.2023 11:15:

Wenn es auf deutscher Seite einen kompetenten und kenntnisreichen Experten für militärische Fragen gibt, so ist das der ehemals ranghöchste deutsche Befehlshaber in der Nato, General a.D. Kujat, seines Zeichens vormaliger Vorsitzender des NATO-Militärausschusses sowie Bundeswehr-Generalinspekteur. Seine Meriten legen nahe, auch ihm den Status eines Experten zuzugestehen, von denen es in den Medien gefühlt mittlerweile hunderte gibt.
Der äußert sich seit einiger Zeit mit vernichtender Klarheit zur Situation in der Ukraine, und insbesondere die Bundesregierung kommt dabei nicht gut weg. Er bescheinigt ihr tiefe Unkenntnis in Sachen "Kriegshandwerk", Fehleinschätzungen der Gesamtlage (partikularistische Beschreibungen wie die im Artikel sind für das Gesamtbild eher unwichtig), die rational nicht nachvollziehbare Bereitschaft, der eigenen Bevölkerung schweren Schaden zuzufügen und einen Fanatismus, der keinen Platz in der Welt der Politik haben sollte, die nach rationalen Kriterien zu funktionieren habe.
Seine Einschätzung der von der Ampelregierung mitbestimmten Strategie Russland gegenüber belegt er in einem Interview mit einem Adjektiv, das hier nicht wiedergegeben wird (erfahrene Foristen verstehen das).
Dass er offenbar bei den leitmedialen Berichterstattern unseres Landes eher nicht vorkommt, verwundert vermutlich die Leser von telepolis mehrheitlich nicht - "cancel culture" und ein wertebasierter (?) Journalismus marschieren Hand in Hand. Hoffentlich nicht ins Unheil.

Naja, gibt aber auch z.b. Erhard Bühler oder Ben Hodges, die eine ziemlich entgegengesetzte Meinung vertreten. Was genau sollte Kujat hier als besonders kompetent hervorheben?

Vielleicht dieser Abschnitt aus seinem Leben?

"Nach Medienberichten und Selbstdarstellung des Instituts war Kujat mindestens im Gründungsjahr 2016 Aufsichtsratsmitglied des Instituts Dialogue of Civilizations Research Institute. Das Institut ist ein von Wladimir Jakunin und dessen Frau geleiteter Thinktank. Jakunin gilt als Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin."

Was die Kritik an der Politik angeht äussern die sich übrigens beide ähnlich kritisch. Wobei die sich (in meinen Augen vollkommen zurecht) darüber beschweren, dass man einfach nicht aus dem Quark kommt beim Liefern und der Ukraine zu viel zu sterben und zu wenig zum Leben liefert. Besonders peinlich ist es natürlich, dass man sich nicht nur viele Monate lang Zeit lässt für Entscheidungen, sondern im Gegensatz zu Briten oder Amerikanern nicht mal vorsorglich mit der Vorbereitung wie Schulungen oder organisatorischer / technischer Vorbereitung anfängt, die dann nochmal viele Monate dauert. Sobald die verkünden dass XY geliefert wird, ist das nämlich häufig schon da.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.11.2023 11:41).

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