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  • Annando

mehr als 1000 Beiträge seit 01.10.2011

Re: Der Krieg

FIAE-Flix schrieb am 14.11.2023 11:35:

dass man einfach nicht aus dem Quark kommt beim Liefern und der Ukraine zu viel zu sterben und zu wenig zum Leben liefert. Besonders peinlich ist es natürlich, dass man sich nicht nur viele Monate lang Zeit lässt für Entscheidungen, ...

Das ist aktuell das Argument der Kriegsbefürworter: Die Geschichte von der zu langsamen und zu mickrigen Lieferung von Waffen in die Ukraine.

Ein Scheinargument. Es ist nicht so, dass der Westen einfach hätte schneller und mehr liefern können. Zum einen war und ist da nicht genug vorhanden, zum anderen sind das auch schwerwiegende politische Entscheidungen, die eben nicht mal am Wochenende getroffen werden können. Der ganze Scheiß muss auch finanziert werden, hinzu kommen logistische Probleme, Ausbildungsdefizite usw.

Das Argument ähnelt der Dolchstoßlegende, wo die deutsche Heeresleitung die Verschwörungstheorie verbreitete, sie selbst sei gar nicht Schuld an der Niederlage im WKI, sondern die Sozialdemokratie und andere Kräfte, die den Krieg unterlaufen hätten.

Ein psychologischer Trick, um Enttäuschung zu vermeiden und um einen nicht mehr haltbaren Standpunkt weiter zu verteidigen. Der Unterlegende sucht sich Gründe, warum er selbst gar nicht schuld an seiner Schwäche ist. Anstatt sich einzugestehen, dass die von der Ukraine aufgestellten Kriegsziele nicht erreicht werden können, weil die Ukraine zu schwach und Russland zu hartnäckig ist, gibt man einfach dem Westen die Schuld. Selbst weitere Sanktionspakete und F-16 werden das Blatt wohl nicht zum Guten wenden. Es sei denn, die NATO schickt Truppen - und selbst dann könnte es sein, das zuerst der Westen zerbricht, wenn das Volk allmählich merkt, wer hier die Rechnungen bezahlt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.11.2023 12:18).

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