mouse-net schrieb am 06.01.2023 21:15:
PippiLangstrumpf schrieb am 06.01.2023 16:53:
Wenn's stimmt, wäre ich nicht komplett überrascht. Auch die Waffenstillstände von Minsk I und Minsk II wurden von Russland noch schnell dafür genutzt, Territorium zu erobern.
Man hatte vielleicht gehofft, die Ukrainer halten sich doch dran.
Wenn die Russen erzählen sie würden ein paar Stunden aufhören zu schießen, ist das für die Ukrainer eine Meldung wie in China ein Spaten umfällt.
Ob die ein paar Meter Richtung Soledar gut gemacht haben, interessiert auch nicht wirklich. Wenn es tatsächlich so sein sollte, haben die Wagerianer an anderer Stelle die Hucke voll bekommen.
Dem ist aus militärischer Sicht nicht ganz so. Insgesamt hält die Frontlinie. Allerdings wäre ein Durchbruch der Russen bei Artjomowsk/Bachmut und Soledar vergleichbar, mit einem Durchbruch des französischen Festungsgürtel durch die kaiserlich-deutschen Truppen 1916. Im Hinterland gibt es keine großartigen Auffangstellungen der Ukrainer. Höchstens die Städte Slawjansk und Kramatorsk, aber längst keine ausgebauten "Festungen" mehr. Die Deutschen hatte auch Fort Vaux und Fort Douamont erobert. Allerdings hatten die Franzosen genügend Nachschub und "Menschenmaterial" heranschaffen können, um den Durchbruch zu verhindern. Gleichzeitig liefen als Entlastungsangriffe der Entente die Schlacht an der Somme, die Brussilow-Offensive der Russen und die 5. Isonzoschlacht der Italiener.
Eine zweite Front zur Entlastung gegen die Russen ist derzeit nicht zu ersehen. Georgien hat dankend abgelehnt und die Nato hält sich mit offiziellen Truppen wohlweislich zurück. Söldner kämpfen auf beiden Seiten.