stevieH schrieb am 30.04.2022 23:46:
Ich habe mich mal durch den Bericht des Institut für Sicherheitspolitik durchgequält und es ist zynisch hoch 2. Nicht ein Mal wurde die Bevölkerung erwähnt. Das Tod, Vertreibung und Zerstörung da nebensächlich ist, ist ekelhaft.
Ekelhaft ist es vor allem, wenn jemand das Recht zur freien Rede dazu mißbraucht, frech zu lügen!
Das Institut hat sich sehr wohl mit der Lage der Bevölkerung auseinandergesetzt, obwohl das in einem Bericht zur militärischen Lage nicht zwingend zu erwarten war.
Zitat:
Das Vorgehen der russischen Truppen gegen Städte und Großstädte ist durch brutale und indiskriminierende Angriffe gekennzeichnet, bei denen wahllos in Wohnviertel geschossen wird oder gezielt Infrastruktureinrichtungen und öffentliche Gebäude mit Präzisionswaffen angegriffen werden, darunter auch Krankenhäuser, Geburtsklinken und Bahnhöfe mit Flüchtlingen. Die vielen Zerstörungen lassen erkennen, dass Russland auf die sogenannte Grozny-Strategie setzt. Damit ist das 1999 eingesetzte Verfahren zur Unterdrückung des tschetschenischen Widerstands beschrieben: nämlich das dauerhafte Beschießen einer Stadt durch Artillerie, Raketen und Flugzeuge, bis der Widerstand erstickt ist. Zudem setzt Russland im großen Maßstab Landminen ein, mittlerweile auch solche, die in zeitlichen Abständen nacheinander explodieren. Der Umfang der verminten Gebiete hat alle Befürch-
tungen übertroffen. Eingekesselte Städte werden von der Versorgung mit Wasser, Strom und Lebensmitteln abgeschnitten und Angebote für Fluchtkorridore können oft nicht umgesetzt werden, da am Ende doch Busse mit Zivilisten unter Beschuss kommen. Selbst wenn ein Fluchtkorridor zum Abzug von Frauen, Kindern und älteren Menschen führt, beginnt danach erst recht die Bombardierung oder der Beschuss durch Artillerie. Hier beginnt sich das zu wiederholen, was man in den vergangenen Jahren in Syrien beobachtete und was auch schon im Tschetschenienkrieg 1999 aufgetreten war: ein systematischer Vernichtungskrieg gegen die Bevölkerung.
und weiter:
Meldungen über den Zustand von Städten und Dörfern nördlich und östlich von Kyjiw sowie Informationen aus dem Süden der Ukraine und aus dem Donbas lassen den Schluss zu, dass in den eroberten Gebieten die russische Besatzungsherrschaft durch brutale Gewalt, Morde, Vergewaltigungen, Plünderungen und sonstige Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht gekennzeichnet ist. Auch gibt es Berichte über die Existenz von Filtrationslagern und die Verschleppung von Ukrainern nach Russland oder in die Gebiete der sogenannten „Volksrepubliken.“