In der Region Cherson kontrolliert die russische Armee fast seit Kriegsbeginn einen schmalen Streifen Land am rechten Ufer des großen Stroms Dnjepr, in dem sich auch die Gebietshauptstadt Cherson selbst befindet.
Na ja. Die Stadt Cherson war die erste größere Stadt, die Russland besetzen konnte.
Nur dort lief die Sache nach Plan. Schon am 2.3. konnte Russland die vollständige Einnahme der Stadt verkünden.
Die Stadt war das Hauptquartier der südlichen Streitkräfte der Russen.
Die Stadt hat einen großen Seehafen, was Versorgung und Nachschub für die Truppen erheblich vereinfachte.
Von dort aus versuchte man Odessa zu erobern, scheiterte aber bei dem Versuch den Südlichen Bug zu überqueren und die Stadt Mikolajiw zu erobern.
Seit dem wird dort unten heftig gekämpft.
Es wurde sogar kolportiert, dass die Gebietsgewinne der Ukrainer im Osten damit zu tun haben, dass man die russischen Streitkräfte mit einer Finte in den Süden lockte.
Jedenfalls gibt es dort stetige Geländegewinne der Ukraine. Schon seit dem Sommer.
Mittlerweile ist man auf Artilleriereichweite an Cherson rangerückt.
Strategisch gesehen, hat Cherson für die Russen den Nachteil auf der falschen Flussseite zu liegen. Die Ukrainer haben denen die Brücke weggeschossen, so dass die Russen auf Fähren und kleine Boote für den Transport von Mensch und Material angewiesen sind.
Nüchtern betrachtet, geht Russland davon aus, die Stadt nicht erfolgreich verteidigen zu können und verlegt das Hauptquartier lieber weiter hinter die Front, damit dieses nicht eingeschlossen wird.
Daher gibt es jetzt dieses Evakuierungstamtam. Sich so ganz heimlich verkrümeln geht nicht und kommt auch bei den Kollaborateuren nicht gut.
Zudem helfen die Zivilisten den Rückzug zu verschleiern und zu decken.
Da jetzt die Boote unter Feuer zu nehmen, macht sich für die Ukraine nicht so gut auf der Propaganda-Ebene.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.10.2022 08:10).