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Re: Putin ein US-Spion?

Talmex schrieb am 28.04.2023 16:50:

...
Da kann ich jetzt dagegen widersprechen.
Durch die nicht Inbetriebnahme von NS2 hat die USA halt kein Motiv mehr (Ziel ist ja zumindest temporär erreicht)
Stattdessen riskieren Sie einen verbündeten massiv zu verstimmen.

Hmm, ja. Das ist natürlich richtig.
Was ich jetzt schreibe, sind reine Vermutungen bzw. Schlussfolgerungen:
In den USA gibt es intern verschiedenen Machtblöcke, d.h. auch wenn die USA nach außen mit einer Stimme agiert, gibt es oft intern sehr gegensätzliche Standpunkte. So gibt es derzeit auch Stimmen innerhalb der USA, die für den Fall einer Beteiligung dieses als Fehler ansehen. Aus genau dem Grund, dass das Ziel, NS2 zu verhindern, eigentlich bereits (temporär) erreicht war. Da gibt es nun die Möglichkeit, dass entweder Biden das angewiesen hat oder dass einer der zahlreichen Dienste der USA selbstständig agiert hat und Biden vor vollendete Tatsachen gestellt wurde.
Im Fall der Täterschaft Russlands wäre da die Sache etwas anders. Auch angesichts der Tatsache, dass Putin ziemlich eng mit Geheimdienstkreisen verbunden ist (er kommt schließlich aus dem KGB), wäre in diesem Fall Putin als Anweisender oder zumindest Mitwisser sehr wahrscheinlich.

Russland dagegen schützt Gasprom vor Schadensersatzklagen und nimmt internen politischen Gegnern verhandlungsmaße für später eine

Naja, Schadenersatzklagen sind in der derzeitigen Lage der Beziehungen Russlands zu anderen Ländern wohl eher ein vernachlässigbares Problem.
Russland ist aktuell massiven Sanktionen und Einfrieren/Beschlagnahme von Auslandsguthaben ausgesetzt, da dürften selbst gewonnene Schadenersatzklagen kaum irgendetwas bewirken.
Russland hat bis zu einem gewissen Punkt trotz massiver Sanktionen verlässlich Gas über NS1 geliefert, zumindest habe ich noch keinen belastbaren Beleg gesehen, dass Russland (bis zum Stop der Lieferungen) irgendwelche Verträge nicht erfüllt hätte. Nach meiner Kenntnis hatte Russland in der Vergangenheit immer mehr Gas geliefert, als vertraglich bestellt war. Die Reduzierungen der Liefermengen betrafen (nach Gazproms Angaben) bis zum Schluss nur die nicht vertraglich gesicherten Mengen.
Zum Schluss hatte Russland dann die Lieferungen über NS1 ganz gestoppt, aber da waren die wirtschaftlichen Konflikte bereits am Anschlag.

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