Bei dem Gespräch des polnischen Regierungschefs mit dem russischen Präsidenten wurde auch vereinbart, dass der polnische und der russische Premier sich mindestens zwei Mal im Jahr treffen. Eine weitere Abmachung sieht die Gründung eines Ausschusses für Fragen der polnisch-russischen Strategie und Zusammenarbeit vor, dem die Außenminister beider Länder vorstehen sollen. Der Ausschuss soll sich mit dem gesamten Spektrum der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Polen und Russland befassen. Er wird jeweils vor den Gesprächen der Premierminister zusammentreten.
Muss ein Fake sein, nicht? Geradezu freundschaftliche Beziehungen zwischen Polen und Russland? Nein, das gab es, der Text ist von 2002:
https://www.dw.com/de/zu-den-ergebnissen-des-putin-besuchs-in-polen/a-411426
Nach heutiger Lesart müssen die Polen damals im Wachkoma gelegen haben. Erst 2007 fällt ihnen ein, wie schlimm die Russen waren und dann beantragten sie die Aufnahme in die NATO. Beziehungsweise auch nicht, die NATO hat sich aufgedrängt. Die heute überall geglaubte grundsätzliche Feindschaft zwischen beiden Ländern ist das Ergebnis einer riesigen Manipulation.
Wer Putins letzte Rede liest, findet Sätze, die wortwörtlich von Leonid Breshnew oder W.I. Lenin sein könnten. Dass deren Erklärung zutreffend ist, fiel ihm erst kürzlich auf, dann aber sehr eindeutig. Das kapitalistische System ist dreigeteilt in Metropole, Peripherie und Dritte Welt. Die NATO hatte den Zweck, die verheerenden Kriege zwischen Staaten der Metropole zu verhindern, was sie seit 73 Jahren ausnahmslos zuwege bringt. Noch nie hat ein NATO-Staat einen anderen überfallen.
Ihre Aufgabe ist die Sicherung des westlichen Invests. Da, wo die NATO ist, ist das Kapital sicher. Exakt diese Bedingung aber erfüllte Russland nicht. Beispiel Michael Chodorkowski: er hatte sich große Teile des russischen Öls gesichert und verscherbelte es nach Westen, ohne dass der russische Staat etwas davon hatte. Putin war nun der, der C. enteignete und verhaften ließ. Das war die Ursünde: der Westen hatte den Staus Quo als wünschenswert angesehen und die Enteignung Cs als Verstoß gegen die Pflicht, westliches Kapital zu schützen. Als solcher darf man nicht in die NATO.
Ab dann wurde der Raum westlich von Russland angeknabbert. Die EU-Mitgliedschaft war für all diese Länder äußerst lukrativ. Aber die EU-Wurst gibt es erst, wenn das NATO-Korsett akzeptiert wurde. Erst NATO-Beitritt, dann erst EU. Ich fand keine Ausnahme.
Die NATO schießt immer, wenn nicht auf dem Schlachtfeld, dann in den Medien. In allen Beitrittsstaaten etablierte sich eine extrem antirussische Presse, die dann in der Lage war, diesen Bewußtseinswandel wie im Falle Polens zu bewirken. Wie das in Deutschland funktioniert, hat die "Anstalt" freigelegt. Seit 2014 haben wir eine komplette Gleichschaltung der gesamten Presse. Die hierbei pausenlos lügt.
Das könnte durchaus das Ziel der NATO im Ukrainekrieg sein: Sturz Putins, Wiederherstellung der alten Besitzverhältnisse, ein neuer Jelzin, der Chodorkowski heißen könnte und dann NATO-Beitritt. Womit auch die chinesisch-russische Achse Geschichte wäre. Wer "Russland ruinieren" als Ziel ausgibt, muss genau das im Auge haben.
Pech nur: die Russen wollen das nicht. Um das zu vermeiden, nehmen sie fast jedes Opfer in Kauf.
Gruß Artur