Und Meinung ist des öfteren Propaganda.
"Objektive Realität" muss dagegen nachprüfbar und mehrfach bestätigt sein, im Sinne von "es existiert eine neue Brücke, die die Krim und Russland verbindet".
Es ist objektiv überprüfbar, dass sich da eine neue Brücke befindet (man kann nicht nur hin- sondern sogar drüberfahren), aber wer kann schon wirklich da hin fahren?
Allerdings ist die Brücke mehrfach bestätigt, es existieren Fotos, Filme und mehrere Artikel aus mehreren Quellen, die von dieser Brücke berichten. Hier kann man also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einer Existenz ausgehen.
Dann gibt es da noch "Putin ist über die Brücke gefahren" als Ereignis. Im Gegensatz zur Existenz lässt sich ein Ereignis deutlich schlechter verifizieren, weil es zeitlich beschränkt ist. Die Kriterien "man oder jemand ist anwesend und kann das selber bestätigen", "es existieren Aufzeichnungen" und "mehrere gleichlautende Beschreibungen aus unterschiedlichen Quellen", greifen aber auch hier. Mit "unterschiedlichen Quellen" sind aber nicht mehrere Qualitätsmedien gemeint, die alle die selbe DPA-Meldung abgeschrieben haben, sondern da sollte möglichst noch ein Blogger, Youtuber oder eine ähnlich, wirklich unabhängige Quelle dabei sein.
Das wichtigste ist, sich bei allen "Meldungen" zu fragen, welche objektive Realität zu Grunde liegt und das von den Meinungen und Beschreibungen zu trennen. Ganz besonders wichtig ist es, "Nicht-Ereignisse" zu erkennen, z.B. bei der Meldung "US-Magazin fordert Bombenangriff auf Krim-Brücke". Was ist da objektiv passiert? Nichts, "Typ hatte Gehirnfurz", trotzdem regt das wahrscheinlich mehr Leute auf, als das eigentliche Ereignis - Medienkino.
Ich könnte noch länger so weiter machen, aber der Punkt ist, dass man heutzutage genug Quellen hat, um objektive Gegebenheiten zu erkennen und sich selber dazu eine Meinung zu bilden. Der Rest ist Unterhaltung. Irgendwie schon witzig, wenn das Medienunternehmen Heise zur Veranstaltung "Medienkino" aufruft, das Gewerbe der Medienproduktion ist zunehmend selbstreferenziell, weil die Konsumenten darauf hereinfallen. ;o)
Wer da mehr Durchblick haben möchte, sollte das Buch "Das sockenfressende Monster in der Waschmaschine" von "Christoph Bördlein" studieren, wenn nicht gar auswendig lernen. Darin geht es um "skeptisches Denken" und daran scheint es allgemein zu mangeln. So Sachen wie die Skripals und das Russlandbashing wären nur lächerlich und peinlich, wenn das nicht so viele Leute glauben würden.