Oh. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten, "unbekannterweise"... Verzeihung.
Generell erwidere ich:
1. Was einzelne Einzelkapitalisten oder Branchen (nicht) lieben und/oder (nicht) zustandebringen, sagt nichts über die Entwicklung des Gesamtkapitals; diese wiederum nichts über die Weiterführung von Kapitalismus.
2. Die einfachste Form einer Entwertung ist die Insolvenz; die Produktionsmittel der Insolvenzmasse hat meist wenigstens noch Schrottwert; meistens mehr, und lässt sich sogar (wegen des billigen Erwerbs) profitabel einsetzen.
3. Ob eine Innovation im Lebensmittel- oder Konsumsektor "eine ist", darüber entscheidet der Markt. Ist keine Kaufkraft dafür da, ist sie nicht erfolgreich. Der Arbeiterkonsum ist mitnichten DAS, also einziges Mittel des Profitmachens. Es gibt noch andre Branchen; es gibt Staatskonsum, und nicht zu knapp; und, nicht zu vergessen, den "Konsum" der Produktionsmittel-(Re)Produktion und deren Weiterentwickung. Die neoliberale Anegebotspolitik sorgt da zT für eine Strukturverschiebung bei der Kaufkraft - die Akkumulation, die Investition in technische Entwicklungen beschleunigt sich. Im Prinzip. Denn:
4. Alle Investition in Entwicklung ist riskant. erfolgreiche Weiterentwicklung von Bestehendem, Erringen einer marktbeherrschenden Stellung kann ebenso erfolgreich sein, aber absehbar mit weniger Risiko behaftet. Das alles wird AUCH an der Börse ausgetragen. Das Finanzwesen ist nicht selbstreferentiell, sondern reflektiert das reale Wirtschaftsgeschehen; selbst da, wo Prognosen, etwa von Kursverläufen, einem "Derivat" zugrundeliegen. Das gesamte (Nicht)Investieren beruht auf Prognosen, ist insofern spekulativ und riskant. Selbst ein funktionierendes Geschäft einfach fortführen, ist riskant. Sogar für grosse Oligo- und Monopole. Sogar solche, die wesentlich nur Staaten oder Kommunen als Kunden haben. Im Kapitalismus ist eben nichts sicher. Aber genau darum soll er ja so grossartig sein.
5. Für den Satz, dass die risikolos erwirtschaftbaren Renditen nicht in den Himmel wachsen, wenn immer mehr Profite gewinnbringend angelegt werden sollen (und um die luktaiven Anlagemöglichkeiten KONKURRIEREN) - für den brauchte es keinen Marx, der ist bürgerlicher Alltag. Vor allem: Es ist der Normalverlauf kapitalistischer Entwicklung, und wird von wirklich niemand als PROBLEM angesehen.
6. Ausser von Marx-Lesern, die sich über die Einsichten im Zusammenhang mit 3. hinwegsetzen. Weil sie mit dem frühen und mittleren Marx nach einem Zusammenbruchsmodus suchen. Der lässt sich aus Marx' Theorie aber nicht deduzieren. NIcht mal der sog. tendenzielle Fall, dazu nur kurz der Hinweis, dass aus den Reproduktionsschemata folgt, dass die c-Güter-Produktion (Sektor I) genauso Mehrwert (mit derselben Rate) erzeugt wie der v-Güter-Sektor. Der Fehler mit der org. Zusammensetzung beruht auf einer Übertragung der Verhältnisse des Einzelkapitalisten aufs Gesamtkapital.
Soweit.