observer3 schrieb am 05.05.2018 16:04:
Eine wesentliche geistige Errungenschaft, welche aus den finsteren Zeiten des Mittelalters heraus führte, war die Durchsetzung der Vorstellung, dass eine Anschuldigung, die einer Person zur Last gelegt wurde, öffentlich bewiesen werden musste. Zumindest im politischen Bereich hat man diesen Fortschritt bereits wieder hinter sich gelassen und es wird wieder unbedingter Glaube gefordert. Für einen Schuldspruch reicht bereits wieder die von mächtiger Seite vorgebrachte Anschuldigung. Wer Beweise fordert, der ist ein Abweichler, ein Häretiker, ein "Verschwörungtheoretiker", ein Feind.
Wenn ich an die Hexenverbrennungen denke oder überhaupt an die Vorherrschaft der Katholischen Kirche im Mittelalter und darüber hinaus, bezweifle ich die von Ihnen dargestellte Freiheit im Mittelalter doch ein wenig ... Aber sei's drum ...
observer3 schrieb am 05.05.2018 16:04:
Diese Entwicklung kam nicht von ungefähr. M.E. wird die Öffenlichkeit seit Beginn dieses Jahhunderts bewusst darauf konditioniert, dass sie unbedingt glauben soll und keinen Anspruch auf öffentlich vorgebrachte Beweise hat.
Meinen eigenen Beobachtungen nach hat das schon weitaus früher begonnen, nämlich gleich zu Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem in den USA, wo der industrielle Fortschritt einen bis dahin nie gekanntes Ausmaß an Wohlstand unter der Bevölkerung ausbrechen ließ. Gleichzeitig schritt auch die stärkere Kulminierung von Kapital in sogenannten Kapitalsammelbecken voran, die es mächtigen Medieninhabern gestattete, durch die Presse immensen Einfluß auszuüben, was wiederum zur politischen Korruption führte: Schon damals begann sich abzuzeichnen, daß man ein überaus fettest Bankkonto braucht, um Präsident oder auch "nur" Senator werden zu können.
Daß viele diese Mißstände erst zu bemerken begannen, nachdem alternative Nachrichtenportale über das Internet ihre Arbeit aufgenommen hatten, liegt daran, daß die Mainstream-Medien zuvor weitgehend konkurrenzlos waren. Die Beeinflussung z.B. durch Atlantikvereine und vor allem durch die CIA hatte schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges begonnen und wurde nach den Erfahrungen im Vietnamkrieg gewaltig verstärkt. Kaum jemand weiß, daß die CIA noch immer zahlreiche Gewerkschaften auf der ganzen Welt betreibt und unzählige Agenten in den Redaktionsstuben sitzen hat.
observer3 schrieb am 05.05.2018 16:04:
Dies wurde mit großem, medialen Aufwand bei den Anschlägen vom 11.09.2001 durchexerziert. Nicht mal der US-Senats-Untersuchungsausschuß bekam Einsicht in die Folterprotokolle mit den angeblichen Schuldgeständnissen. Die Medien aller westlicher Länder verwandten hingegen große Mühe darauf, all diejenigen, welche die offizielle Version von den 11 mit Teppichmessern ausgestatteten Hobbypiloten nicht glauben wollten als "Verschwörungstheoretiker" zu diffamieren. Selbst als US-Politiker, welche eine gründliche Untersuchung forderten und dem unmittelbar dem Verbrechen folgenden Ermächtigungsgesetz (patriot act) von Bush junior nicht zustimmen wollten, Briefe mit dem biologischen Kampfstoff Anthrax erhielten,wobei mehrere Menschen getötet wurden, hielten die Medien treu zur Version der US-Machtelite.
Die Folterprotokolle sind als Buch erschienen: WOLFGANG NEŠKOVIĆ (Hg), DER CIA FOLTER REPORT – Der offizielle Bericht des US-Senats zum Internierungs- und Verhörprogramm der CIA
irwish.de/pdf/dienste+kriege/Neskovic-Der_CIA-Folterreport.pdf
Exzellente Einsichten in die Foltergefängnisse liefert auch z.B. Philip Zimbardo: Der Luzifer-Effekt (Die Macht der Umstände und die Psychologie des Bösen) gegen Ende seines Buches in Kapitel 14: Mißhandlungen und Folter in Abu Ghraib: Erklärungen und Beteiligte
irwish.de/pdf/Zimbardo-Luzifer-Effekt.pdf
observer3 schrieb am 05.05.2018 16:04:
Eine Gesellschaft, die nicht die Kraft besitzt solch ein ungeheures Verbrechen aufzuklären, wird noch ganz andere Kröten schlucken müssen, so ein damaliger Foren-Kommentar.
So kam es dann auch. Es folgten immer weitere Lügen und Gewaltakte/Kriege gegen Afghanistan, Irak, Libyen, Jemen, Syrien, ... Die Medien sind inzwischen an der Wahrheitsfindung vollkommen uninteressiert. Die Berichterstattung mutiert zum "Informationskrieg". Fakten werden so lange verdreht, bis sie in die Propaganda passen. Wo nötig werden eigens "Fakten" mit Hilfe von zweifelhaften NGOs erschaffen. Ein Gespinst aus Halbwahrheiten, Unwahrheiten und Lügen, wobei nur noch eines zählt: gegen wen sich die erzählte Geschichte richtet.
Im westlichen Journalismus zeigt sich (wenige Ausnahmen bestätiegen die Regel) ein trauriges Ausmaß geistiger Verkommenheit.
Hier kommen wir zum wahren Kern all dieser offensichtlich irgendwie zusammenhängenden Geschehnisse. Ich habe das bereits heute nacht in einem umfangreicheren Kommentar versucht darzulegen: Das Fremde in uns, das wir in anderen bekämpfen.