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Avatar von RDaneelOliwaa
  • RDaneelOliwaa

mehr als 1000 Beiträge seit 22.05.2014

Re: Meinungsbildung im Informationskrieg

Bei der Frage - wie gehe ich mit den Informationen um:

Im Fall MH17 sieht es doch so aus, als würden beide Seiten ihre Karten nicht auf den Tisch legen und beide hätten etwas Wichtiges zu verbergen. Dass die Russen hier - wie so oft - mehrere Versionen angeboten haben, ist etwas, dass normalerweise in der westlichen Presse obligatorsch sein müsste, so lange ein Fall ungeklärt ist. Ich denke, da spekulieren auf russischer Seite oft tatsächlich Leute, die nichts genaues wissen (auch wenn es dieses Wissen gibt).

Letzinstanzlich, also in den Gremien der internationalen Behörden hat der Westen immer die entscheidenden Stimmen auf seiner Seite. D.h. , Russland kann seiner Version nie Allgemeingültigkeit verleihen. Das geht ja schon seit Bestehen der UNO so. Insofern ist Zweifel alles, was sie erreichen können.
Im Fall Ostghouta werden wir es erleben. Die OPCW wird irgendwo einen Kanister mit Chlorgas gefunden haben und sagen, sie könne einen Giftgasangriff nicht ausschließen.
Hier haben sich die Russen mittlerweile auf eine ziemlich konkrete Geschichte eingelassen. Es wird ihnen nichts nutzen.

Auf der anderen Seite muss doch jeder für sich selbst beurteilen, ob er Luftangriffe gegen Dschihadisten, bei denen zwangsläufig auch eine Menge Zivilisten umkommen, für richtig hält. Pazifismus ist das nicht. Auch nicht jeder, der das verurteilt, muss ein Natotroll sein.

Es ist ein Problem, dass die Nato-Apologeten eher pazifistische Sichtweisen vereinnahmen und nicht dass russische Propaganda eine solche Haltung verurteilen würde. Der ganze Genfer Debattierclub war so ein Blendwerk.

Die Russen mögen oft genug unmoralisch oder meintwegen sogar destruktiv handeln - mir fallen zwar konkret nicht gerade haufenweise Beispiele ein, aber gehen wir einfach mal davon aus - ihnen fehlt ein ernst zu nehmendes, aufrichtiges Gegenüber. Wer gegen sie argumentiert, bewegt sich oft im leeren Raum der bloßen Theorie ohne Kraft, Realität zu werden.
Das ist unser Problem und nicht das der Russen.

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