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Avatar von franziska (1)
  • franziska (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 15.04.2016

Sehr ausführlich, danke, aber etwas an meinen Thesen vorbeigeschrieben...

Meine Behauptung ist das Gegenteil von historischer Verallgemeinerung ("Absolutheits-Anspruch"), ich wollte (kommt das so wenig zum Ausdruck?) etwas SEHR Aktuelles beschreiben.
Ich glaube nicht, dass es immer so "stümperhaft" zuging, man könnte sagen, in gewissem Umfang geht es ja noch immer nicht so RICHTIG stümperhaft zu.
Was die immer totalitärer agierenden Eliten und ihre Wähler-Gefolgschaft >50 oder 40% auszeichnet, ist eher das verbissene Festhalten an Kernbestandteilen des Wirtschaftssystems, dem immer mehr zugetraut werden muss, während es immer weniger leistet - immer weniger von dem, was nur ausserhalb seiner zu regulieren wäre, und unter Zurückdrängen der expansiven Forderungen dieses (globalen Markt)Systems.

In deinem Kurzessay wurde nicht berücksichtigt, dass ich das Schwergewicht meiner Behauptungen auf die Schwäche derer lege, die zweifeln. - so sehr, dass sie eben nicht mehr der Einheitspartei folgen (was immer sie dann wählen und nicht wählen).
Es gibt kein Gegen-Programm; es gibt Ansätze zu solchen, aber sie weisen in völlig unterschiedliche Richtungen (linkskeynesianisch, radikalmoralisch, sozialistisch, mit mehr oder weniger demokratischer Kontrolle, libertär), alle sin ddurchaus unausgegoren, und alle werden mit der elementaren Tatsache nicht fertig, dass sie (wie ich behaupte, und was alle spüren, weshalb sie ja auch so gelähmt sind) niemals die Mehrheit der Bevölkerung werden gewinnen können.
Die tiefere Ursache ist: dass wir die Entwicklungen unserer Zeit nicht wirklich verstehen. Die Theorien hinter den genannten divergierenden Alternativ-Programmen sind, was das angeht, sehr schwach auf der Brust.
Es gibt keine systematische System-Opposition, weil wir derzeit einfach nicht wirklich erklären können, warum alles so schlimm geworden ist. Obwohl doch ständig alles besser wird. Wir verstehen die Welt nicht mehr (die Etablierten natürlich auch nicht; SIE brauchen auch nichts erklären, sie machen einfach weiter; von ihnen ist nichts zu lernen).
Epochenübergänge sind zäh und ziehen sich.

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