Auf welches Land treffen denn die Aussagen von Frau Pörzgen nicht zu? Wenn man sich in den Staaten das Deutschlandbild erklären lässt, kommt man zu ähnlichen, ja tlw. deutlich haarsträubenderen Aussagen. Sowohl ihre Fragen als auch ihre Schlussfolgerungen hätte sie sich in dieser allgemeinen und nichtsaussagenden Form eigentlich komplett sparen können.
Auch die Einschätzung der russischen Politik als "reaktionär" vermag ich nur bedingt zu teilen, dass eine stärkere Fokussierung auf das Inland und Maßnahmen zur Stärkung der heimischen Industrie nach der Ära "Jelzin" dringend notwendig waren, zeigt aber schon die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Russlands unter Putin und Medwedew. Und wenn man diese Art der Poltik mit diesen eigentlichen negativ assoziierten Begriffen in Zusammenhang bringt, bliebe logischerweise nur die Schlussfolgerung, dass eine "reaktionäre" und "nationalistische" Politik, wie sie auch von Alexander Gauland (AfD) vertreten wird, erfolgreicher ist als das, was bei uns die Regierungen SPD/Grüne und SPD/CDU/CSU zustande bringen. Auch hierbei kann ich ihr nur bedingt zustimmen, schon allein weil ein Vergleich mit der Politik von Herrn Gauland mangels bisheriger Umsetzung gar nicht möglich ist und z.B. auch weil die europäische Austeritätspolitik Deutschlands, die in erster Linie die Stärkung der deutschen Industrie selbst auf Umweltkosten und zu Lasten anderer EU-Mitglieder zum Ziele hat, von den Südeuropäern mit den gleichen Attributen bezeichnet wird. So gesehen ist die Politik der GroKo ebenso "nationalistisch" und "reaktionär" wie die Putins. Nur geht es im Ergebnis dieser Politik in Russland gerade den ärmeren Bevölkerungsschichten deutlich besser als zuvor, während in Deutschland diese Schichten deutlich schlechter gestellt sind als noch in den 90er Jahren. Da kann Merkel noch einiges lernen und die SPD noch viel mehr.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.05.2017 10:56).