Bartträger schrieb am 30.04.2021 09:33:
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Ich finde bedauerlich, dass es immer noch zahlreiche Westjournalisten gibt, die sich vor das Kalte-Kriegs-Ross der Amerikaner spannen lassen. Die Standfestigkeit, die sie bei den Dissidenten in den heimischen Gefilden vermissen lassen, verwandeln sie in aalige Glitschigigkeit und obszöne Widerwärtigkeit, indem sie sich zum Agenten des US-Imperialismus machen.
"Noch immer"?
Operation "Mockingbird" läuft schon seit Gründung der CIA.
Inzwischen haben die aber nicht nur ein paar "Journalisten" in einflussreichen Positionen in allen Medien platziert, sondern die Medien komplett durch Strohmänner (und -frauen) übernommen oder die Mehrzahl der "Journalisten" als "Transatlantiker" eingekauft oder aber durch ihre "Faktenchecker" dafür gesorgt, dass nur noch Washington-konforme Meinungen in den "Qualitätsmedien" erscheinen. Oder alles gleichzeitig.
Wie früher in der DDR kann man getrost davon ausgehen, dass das Gegenteil des Berichteten näher an der Wahrheit ist. Allerdings hatten die DDR-Journalisten entweder keine Wahl (war ja eine selbsterklärte Diktatur) oder sie handelten aus der Überzeugung, im Klassenkampf zu stehen – womit sie anscheinend gar nicht so falsch lagen. Die West- bzw. heutigen Journalisten werden aber nicht mit Gulag bedroht – es sei denn, sie decken wie Assange wirklich mal Schweinereien auf und fungieren nicht als Marionetten eines Teils der Elite, der den anderen attackiert (Watergate, Pentagon Papers, Stürm… äh … "Spiegel"-Affäre…). Ihnen droht höchstens der Entzug der Penthousewohnung und des Oldtimer-Cabrios (wenn sie in den oberen Rängen spielen) oder einfach der Jobverlust – wie jedem Angestellten im Kapitalismus. Solange sie den befürworten, sollten sie auch damit leben können.