Wie auch in den hiesigen Medien muss man den Artikel vor dem Hintergrund des "Nichtgeschriebenen" lesen. Der Autor ist sicher ehrlich bemüht, dem vorherrschenden Russlandbild einige Facetten hinzuzufügen. Allerdings bleibt er dabei auch nur wieder einseitig, indem er lediglich auf die "oppositionellen" Medien abhebt. Um aber hier in Deutschland ein möglichst vollständiges Bild zu bieten, würde dazu auch gehören, über andere Dinge zu berichten, die man hier gar nicht oder nur bruchstückhaft erfährt. In den letzten Wochen würde dazu sicher die Räuberpistole mit dem 2014 gesprengten Munitionslager in Tschechien oder der geplante Anschlag auf den belorussischen Präsidenten gehören. Muss der Autor fürchten, dass er damit das hiesige Schweigekartell brechen würde?
Auch auf Freitag.de hat der Autor einige Artikel veröffentlicht. Dabei kam es regelmäßig zur Flutung der Kommentarsektion durch drei "Ukrainefreunde". Die Hitze der Diskussion veranlasste die Redaktion nach dem jüngsten Artikel, ausgewählte Kommentare zu löschen (sie bezeichnen es als 'verstecken') und schließlich weitere Kommentare zu verhindern. Was man nicht erfährt, ist die Sperrung mindestens eines Nutzers. Diese Sperrung wurde weder begründet noch transparent öffentlich gemacht. Der Nutzer erfuhr erst auf Nachfrage, dass seine eingereichten Kommentare sich im "Moderationszustand" befinden. Tage später sind dann wenige Kommentare frei gegeben worden, viele andere werden ohne Begründung zurückgehalten. Darunter befinden sich auch Kommentare an den Autoren und an andere Nutzer, wenn sie Informationen über den "Moderationszustand" enthielten. Wenn der Autor über Zustände der Medien in anderen Ländern berichten will, aber die Zustände im eigenen Land, sogar wenn sie seine eigenen Artikel betreffen, ausblendet, dann bleibt kein Platz für die Glaubwürdigkeit seiner Beiträge.