.... alleine im Intergrationssprachkurs eines Bekannten sind 4 Russen (neben 9 aus der Ukraine) von fast 30 "Schülern" (sind ja alle zumeist über 20).
Redet man die denen, dann hat die Mehrheit der russischen Jugend von den "traditionellen Werten" (Korruption, Veternwirtschaft, miese Arbeitsbediungungen und Aussichten, Heuchelei) genau so die Schnauze voll, wie ich es von ähnlichen jungen Menschen aus dem Iran kenne: nach 40 Jahren unter den "traditionellen Werten" der Religionswächter.
Kaum Wunder, das seit Kriegsbeginn mehr als 1 Million Menschen (vor allem solche unter 30 Jahren) aus Russland weggezogen sind. Dieser Aderlass wird Russland nach Kriegsende sicherlich mehr zu schaffen machen, als die sonstigen Kosten des Krieges. Gerade weil es auch oft die Begabtesten sind.
Erinnern wir uns, das schon die Sowjetunion sich gesellschaftlich als Konservativ darbot und (siehe Jugend in der ehemaligen DDR) damit auf verlorenem Posten war. Aber selbst die Sowjetunion war bei den "Werten" fortschrittlicher, als der putinische orthodoxe Religionszirkus.
Und es ist schon absurd, wenn evangelikale Fundamentalisten aus den USA plötzlich in Russland das "gelobte Land" sehen, weil die Kreuze in Schulen aufhängen, beten lassen und gegen Schwule vorgehen.