Irgendwie fällt es mir schwer, den Sinn dieser Maßnahme nachzuvollziehen.
Eine Gruppe von Käufern legt fest, für ein bestimmtes Produkt nur noch einen bestimmten Preis zu zahlen. Das kann nur funktionieren, wenn der Verkäufer sein Produkt nicht auf anderen Märkten für einen besseren Preis vertreiben kann. Zudem ist mehr als wahrscheinlich, dass Zwischenhändler diese Lücke für sich ausnutzen werden. Daneben ist der Ölpreis noch immer unter der magischen Grenze - die ganze Maßnahme hat vorerst also keinerlei Auswirkungen - wie soll das dann den Konflikt in der Ukraine beeinflussen?
Steigt der Ölpreis über die festgelegte Schwelle, wird der Verkäufer erst einmal den Verkauf einstellen (wie lange er das durchhält, ist eine andere Frage). Damit steigt sprunghaft die Nachfrage nach alternativen Öl auf dem Weltmarkt und damit der Ölpreis. Das werden Zwischenhändler ausnutzen und russisches Öl günstig ankaufen um es dann teuer auf dem Weltmarkt (unter andrem Label) abzustoßen.
Das Radio wird nicht müde (zumindest hier) von der "langfristigen Wirkung" der Sanktionen zu sprechen. Man brauche Geduld - ich befürchte leider, dass trifft auch für die heimische Wirtschaft und Verbraucher zu.
Was denkt man eigentlich in den neu preferierten Lieferländern über diese Politik "wir legen mal eben den Einkaufspreis fest"? Das wird bei der OPEC bestimmt gut auffallen - heute trifft es RU und Morgen die Saudis?
Ehrlich gesagt denke ich eher, dass es darum geht Europa von innen den Ölhahn abzudrehen. Der Ukrainekonflikt ist hier nur das Feigenblatt für eine Politik, die man anders nicht durch die Tür bekommen hätte.