Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 24.06.2023 13:51:
wrmulf schrieb am 24.06.2023 13:36:
Es findet gerade ein Machtkampf zwischen "Spezialoperation" und "totalem Krieg" á la Prigozhin statt. Das scheinen aber manche hier nicht verstehen zu wollen. Prigozhin hat neulich geäußert, wir haben keine roten Linien mehr, sondern nur noch braune Streifen in den Shorts. Da ist nichts mit Chance auf Frieden, wenn er sich durchsetzen sollte. Statt dessen würde er dann ggf. über alle Ressourcen des Staats verfügen, den Krieg auszuweiten oder weiter zu eskalieren.
wer sich da durchsetzt, hängt ja davon ab, wer da gerade spielt. Und so offensichtlich ist das meiner Meinung nach nicht. Wer auch immer Prigoshin unterstützt, hat sich bisher noch nicht aus der Deckung gewagt. Und das der ganz allein, impulsiv auf eigene Faust gehandelt hat, erscheint mir unwahrscheinlich. So jemand hätte sich nicht jahrelang in diesem erlauchten Kreis von Kriminellen halten können.
Ich bin mir da nicht so sicher, ob da noch jemand dahinter steckt. Prigoschins Männer agieren schließlich global im Auftrag Russlands, weshalb seine Armee größer ist, als das was wir aktuell in Rostow sehen. Vor allem ist er auch in der Zivilbevölkerung Russlands sehr beliebt, die sich zunehmend darüber wundern, warum an der Front in der Ukraine seit Monaten nichts vorwärts ging. Sie sind an Lügengeschichten gewöhnt, empfinden es jedoch wohl als wohltuend erfrischend, dass da jemand die Eier hat, endlich die Wahheit zu sagen.
Es könnte also durchaus sein, dass er tatsächlich alleine agiert und alles von langer Hand vorbereitet hat. Die Strecke für seinen Marsch nach Moskau dürfte auch bereits vorbereitend präpariert worden sein: Waffen und Munition in Abständen deponiert und auch Männer verschanzt und all sowas. Prigoschin rennt nicht einfach so drauf los - wobei er jetzt erst einmal in Rostow bleiben und abwarten wird. Gerade ist der Kreml am Zug.