Ich teile deine Einschätzung nicht. Die westliche und russische Sicht auf die Person Putin liegt diametral auseinander. Nach jeder roten Linie bzw. deren Überschreitung durch neue Waffenlieferungen, ohne dass etwas substanzielles passiert ist, hat sich in Russland die Überzeugung durchgesetzt, dass Putin ein Hund ist, der bellt, aber nicht beißt. Diese Meinung teilt auch Prigozhin. Er fordert seit Monaten mehr Ressourcen an, um den Krieg siegreich zu beenden. Diese Meinung wird durchaus auch von Teilen der Bevölkerung (und des Militärs) geteilt, da Russland seit einem Jahr keine neuen Gebiete mehr befreit hat, sondern sich mehr oder weniger in der Defensive befindet. Der Grund dafür ist, dass Putin (noch) nicht bereit ist, den Einsatz zu erhöhen. Er hofft auf ein Ende der westlichen Waffenlieferung und eine politischen Wechselstimmung. Russland investiert aber maximal, um die Gegenoffensive der Ukraine ins Leere laufen zu lassen um die Kriegsmüdigkeit im Westen/der Ukraine zu erhöhen. Prigozhin stellt nicht die Aufgabe an sich in Frage, sondern nur den Weg dorthin. Das ist meine Einschätzung, die kann auch falsch sein.