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  • Gunther Strohm

65 Beiträge seit 30.05.2023

Wenn Korruption auf die eigenen Füsse fällt

Immer wieder wird bei Ukraineanalysen von allen Seiten darauf verwiesen, dass die dortige Korruption ein schwerwiegendes Problem für Wirtschaft und Gesellschaft darstellt. Soweit so richtig, aber! Beim ehemaligen großen Bruder verhält es sich da nicht viel besser.

Prigoschin hat der russischen Führung ja nun vorgeworfen, dass die reguläre russische Armee Teile seiner Einheiten angegriffen haben soll und im Gegensatz zur russischen Führung hat Prigoschin eine Sache nicht. Er hat keinen Grund zu lügen. Seine früheren Vorwürfe, dass Waffen und Ausrüstung nicht geliefert wurden konnte man noch locker als Verwirrungsspiel einstufen, aber doch nicht sowas. Nach den nicht gerade wenigen unerklärlichen Fensterstürzen von Leuten die nicht zum Fanclub des Kremlzirkels zählen ist die am Ende des Artikels geäusserte Vermutung des Autors auch nicht von der Hand zu weisen, aber woher kommt das?

Es ist das Erbe der Korruption in allen Bereichen der russischen Gesellschaft. Ja, Korruption haben wir im Westen auch zur Genüge, aber hier war und ist man noch so intelligent gewesen, sie zumindest aus den Bereichen rauszuhalten, welche die innere Sicherheit des Staates maßgeblich beinträchtigen könnten. In D oder unseren westlichen Nachbarn allein einen Polizisten bestechen zu wollen ist immer noch eine riskante Lotterie.

Man kann Glück aber auch Pech haben. Schon vor einigen Jahren sagte mal so ein Korruptionsforscher in einer Runde, er verstünde gar nicht warum sich die USA die Mühe machen für Milliarden irgendwelche Raktensysteme in die Nachbarstaaten Russlands hinzustellen, wenn man doch für einen winzigen Bruchteil der Summe die Sprengköpfe gleich in Russland hinstellen und sie bei Bedarf bequem per Fernzündung vor Ort detonieren lassen könnte, ohne sie erst mühsam per Rakete in's Zielgebiet zu bringen.

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