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mehr als 1000 Beiträge seit 15.02.2021

Re: Zumutung?

3nplus1 schrieb am 07.04.2023 11:19:

Mountain View schrieb am 06.04.2023 17:23:

3nplus1 schrieb am 06.04.2023 15:53:

Mountain View schrieb am 06.04.2023 12:59:

3nplus1 schrieb am 06.04.2023 11:10:

Mountain View schrieb am 05.04.2023 22:09:

Na, dann ziehen wir jetzt alle in die Schweiz, weil es sich da so schön Bus fahren lässt. Hier ist es so, dass die Leute im Stau stehen, weil sie gegenüber den Öffis trotzdem noch Zeit und sogar Nerven sparen.

Oder wir schicken mal unseren Verkehrsminister zu einer Studienreise in die Schweiz, damit der dort lernt, wie man das clever macht mit den Öffis.

Und dort hat jede Alm einen Bus im Viertelstundentakt?

Fast!
Wir haben mal in der Schweiz eine 1-wöchige Durchquerung (das heisst Startort ungleich Zielort) auf Tourenskiern gemacht.
Wir sind entspannt und bequem mit dem Zug aus München zum Startort angereist.
Die Tour endete in der Tat an einer Alm am Ende einer winzigen Strasse.
Innerhalb einer Stunde war ein Kleinbus da (ein großer Bus hätte das Strässchen gar nicht befahren können) und hat uns in die nächste Ortschaft gefahren.
Nach einer Viertelstunde kam dann ein großer Bus und hat uns zum nächsten Bahnhof gefahren.
Nach weiteren 10 Minuten saßen wir im Zug zurück nach München!

Und du bist sicher, dass dies nicht das Ergebnis von touristischer Planungsfreiheit ist?

Ja!
Wenn Sie schon jemals eine mehrtätige Tour in den Bergen gemacht hätten, dann wüssten Sie auch, dass man nicht genau vorraussagen kann, wann und wo die Tour endet.

Nun, wenn Sie mal in der IT gearbeitet hätten, dann wüßten Sie auch, dass man nicht genau voraussagen kann, wann und wo der Tag endet. Da ist es gut, wenn nebenan ein Hotel ist und der Buk vom Wochenende noch im Kofferraum liegt.

Wie sieht es aus, wenn du zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort sein musst? Zum Beispiel morgens im Büro?

Dann schaut man auf den Fahrplan!

Und der Fahrplan sagt: Wenn Du pünktlich um neun Uhr im Büro sein willst, dann musst du um 5:15 an der Bushaltestelle stehen und beten, dass nicht zwei Züge nacheinander ausfallen.

Ich fürchte allerdings, der fährt lieber nach Stuttgart-Zuffenhausen, um sich dort seine neuesten Instruktionen abzuholen...

V E N C E R E M O S

starker Tobak, diese Behauptung.

Bei Zuffenhausen denke ich in der Tat an Porsche und nicht an Bosch.
Wo sonst sollte man einem Verkehrsminister diese Schnapsidee mit dem Wasserstoff-betriebenen Verbrennermotor einflüstern?

Nun, der Verkehrsminister weiß, dass wenn wir jetzt zunächst Schweröl und Kerosin synthetisieren um Schiffs- und Flugverkehr zu versorgen, bei der Erdölverwertung die gleichen Mengen an fossilen Schweröl und Kerosin übrig bleiben werden und dass die Synthese von fossilen Ersatzprodukten auf alle Erdölprodukte gleichmäßig angewendet werden muss um diese Situation zu vermeiden.

Kein anderer deutscher Automobilhersteller will davon etwas wissen.
Aus sehr guten Gründen!
Muß ich Ihnen wirklich erklären, daß Wasserstoff sehr knapp und teuer ist und woanders viel dringender gebraucht wird?

Nee, echt? Da können wir ja froh sein, dass in zwei Drittel der Afrikanischen Staaten und in Nahost jetzt die Produktion hochgefahren wird.

Wissen Sie nicht, dass der Betrieb eines Verbrennermotors mit Wasserstoff ungefähr um den Faktor 7 ineffizienter ist als der Betrieb eines Elektromotors?

Also Synthfuels kosten in der Produktion bereits weniger als ihre fossilen Pendants,

Das ist ja interessant!
Was kostet denn ein Liter aktuell?
Mit Link bitte!

Bei fossilen Synthfuels kann ich es nicht sagen, da musst du mal bei der Shell oder Esso nachfragen. Es scheint sich aber zu lohnen, aus den Resten der Rohölverwertung den Wasserstoff und Kohlenstoff zu ziehen und damit Synthfuel für die Edelmarken zu produzieren.

Für Erneuerbare gilt folgendes: Aktuell kostet ein Liter in Deutschland zwei Euro. Davon sind 1,89 reine Energiekosten, der Rest geht für Wasser, CO2, Maschinenabschreibung und Gehälter drauf.
Dort, wo jetzt die Anlagen wie Pilze aus dem Boden schießen, sinkt der Energiekostenanteil auf ~27 Cent, was mitsamt Transport zu einem Preis von unter vierzig Cent ab Hafen in Deutschland führt. In Deutschland hergestellter fossiler Diesel hat einen Gestehungspreis ab Raffinerie von fünfzig bis siebzig Cent.

Links findest Du in meiner Beitragshistorie oder bei Google. Hier in Deutschland ist es schlau, die Aktionen der Enertrag zu beachten, die sammeln Kapital und stecken es in solche Projekte.

und der Strom würde ohne Synthfuels nicht produziert.

Was soll das denn heissen?

Dass man gerade dabei ist, dort wo es günstig ist, PV aufzubauen die nur dem Zwecke der Wasserstoffproduktion und der Weiterverarbeitung in E-Fuels, grünes Ammoniak, Ameisensäure, Methan und Methanol dient. Ohne diese wirtschaftlichen Gründe würde sie nicht gebaut.
An einigen Orten gibt diese Industrialisierung den Staaten sogar die Möglichkeit, ihre eigene Stromversorgung zu integrieren so wie es in Namibia der Fall sein wird. Ohne die geplante Wasserstoffproduktion hätte Namibia sich den Umbau niemals leisten können. Geschweige denn, die Wassergewinnung aus dem Meer.

Ich verstehe Deinen Ärger. Bei Mama hast du immer alles sofort gekriegt und das richtige Leben überrascht Dich jetzt. Aber ich verstehe auch den Verkehrsminister und ich finde, er macht keine übermäßig schlechte Figur.

Wollen wir wetten, dass ich älter bin wie Sie?

Im Kopf bestimmt. Von der Grammatik her eher nicht. Ich habe noch "gleich wie, anders als" als Eselsbrücke gelernt.

Sie sind mit der bayerischen Sprache nicht so vertraut?

Mein Vater kommt aus Schrattenbach, auf dem Trecker der Trunzers habe ich fahren gelernt. Aber von einer bayerischen Sprache hat er nie erzählt.

Es gab da mal einen Dialekt.

https://www.gutefrage.net/frage/wie-verwende-ich-wie-und-als-im-bayerischen-korrekt

Das war so zu der Zeit, als sie Adenauer zu Grabe getragen haben.

Da war ich schon Gymnasiast.

Dann verstehe ich auch die Ungeduld. Wir werden die E-Fuels trotzdem beide noch erleben.

Ach ja, die Verkehrsminister der letzten Jahrzehnte machen leider alle eine übermäßig schlechte Figur.
Trauriger Negativ-Rekordhalter ist bis jetzt der Maut-Desaster Andi.
Aber sein Thron wackelt schon bedenklich...

V E N C E R E M O S

Jaja, ganz bedenklich. Welchen Thron hat er denn im Moment? Villeroy und Boch?

Wie man hier sehen kann, zieht er es vor, von einem (Fettnäpfchen) zum nächsten zu springen:

https://www.kontextwochenzeitung.de/debatte/488/haare-raufen-6912.html

Ja, eine tragische Figur mit satirischen Aspekten. Aber er hat doch gar keinen Thron mehr, der wackeln könnte. Gut, man könnte ihn von der Oppsositionsbank im Bundestag noch auf die Parkbank vor dem Bundestag verpflanzen. Aber war das gemeint? Hat er noch einen in Bayern? Ich bin ja schon fast sechzig Jahre weg von da.

V E N C E R E M O S

Definitiv. Da bin ich auch ganz bei Dir, aber ich behalte mir vor, bei allen Themen meine eigene und begründbare Meinung zu haben und sie sogar zu ändern, wenn neues Wissen es erfordert. Ob Du mich jetzt aus lauter Enttäuschung siezt, kann mir egal sein, es sagt ja nur etwas über Dich aus. Vielleicht ist es ja auch die Schilddrüse. Ich sehe jedenfalls nach Jahren der Vorbereitung jetzt einen ungeahnt schnellen Wechsel im Bereich der Energiegewinnung, und halte sämtliche Prognosen und Untersuchungen der letzten Jahre für obsolet.

Das mag daran liegen, dass ich durch das jahrzehntelange Interesse mehr Hintergund habe. Als Spanien zum Beispiel zu Beginn der Krise endlich eine Festlegung in Bezug auf die Westsahara geschafft hat, konnte ich eins (die marokkanische solare Nachtstromproduktion für um die fünf Cent pro Kilowattstunde) und eins (die EU-Regeln, die Handel und Wirtschaftsbeziehungen mit Staaten erschweren, in denen ein Konflikt schwelt zu dem die EU keinen einheitlichen Standpunkt hat) zusammenzählen und ich habe vermutet, dass Europa jetzt auch bald ein Kabel durch die Straße von Gibraltar ziehen wird. Im Moment legen sie das Zweite, also insgesamt dann mit dem bereits liegenden bilateralen Kabel Spaniens drei. Plus dem Kabel, das UK gerade ziehen lässt.

Ganz nebenbei, in Bayern ist die Welt noch in Ordnung, was die Bahn betrifft. Sieh Dir den Vortrag von David Kriesel vor dem CCC an, Bahn Mining, und dann verstehst Du vielleicht, warum man im Bereich Rhein-Ruhr lieber mit dem Auto fährt. Trotz der vielen Staus.

Oder eben Homeoffice wählt um Wege zu vermeiden. Das war mein Weg. Die zwei bis vier Stunden für die Vor Ort Anwesenheit habe ich getauscht gegen zwei bis vier Stunden in der Natur. Mir und meiner Arbeit tut das sehr gut.

Meiner Hündin übrigens auch. Gestern habe ich noch ein dickes Lob eingesackt, wie gut sie auf mich hört. Ich hatte mich mit einer Spaziergängerin ein wenig über Hochbegabung unterhalten, und meine Hündin war wie immer leinenfrei. Sie hing plötzlich bis zu den Ohren in einem Mauseloch und ist auf Pfiff und Handzeichen gekommen, was bei der Rasse nicht unbedingt zum Verhaltensrepertoire zählt, jedenfalls nicht auf fünfundsiebzig Meter...
https://de.wikipedia.org/wiki/Podenco_Ibicenco#Beschreibung
Schönes Tier, kann man streicheln ohne sich zu bücken.

Wir haben uns aber, glaube ich, etwas im Thema verirrt. 😉

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