Es scheint mir so eine Art Freudscher Versprecher von Dir zu sein, dass du jeden scheinbaren Abweichler vom selbstdefinierten Konsens zwanghaft mit der DDR in Verbindung bringst. Dabei kannst du dich doch entspannen, du stehst eigentlich schon mittendrin, in deiner DDR 2.0, auch wenn die sich aus Marketing-Gründen noch immer BRD nennt.
Es ist doch "Mutti", oder wie Deine hochgeheiligte Obrigkeit sich auch immer nennen lassen mag, die fleißig an einer DDR 2.0 bastelt, einem Überwachungsstaat, in dem nicht die deutschen Dienste, sondern deren ausländische "Partner" den Ton angeben, die eine sich selbst gleichschaltende Medienlandschaft vorweist, deren Protagonisten sich gegenseitig als ehrenamtliche Regierungssprecher überbieten wollen, eine Bundeswehr, die demnächst wieder, in alter deutsch-militaristischer Tradition zum innenpolitischen Machtfaktor werden soll, eine inzestuöse Parteien-Nomenklatura, deren in Fraktions-, Koalitons- und Allianz-Zwängen zappelndes Personal bei jeder Abstimmung an die nächste Wahl als den Kampf um den Platz am Futtertrog denkt. Wer Mitglied welcher Partei ist, spielt eigentlich gar keine Rolle mehr, sie sind untereinander austauschbar wie Seriendarsteller im Nachmittagsfernsehen. In der DDR gaben die Sowjets die Befehle, in der DDR 2.0 wird die Marschrichtung vom Weißen Haus festgelegt.
Aber halt, einen gravierenden Unterschied gibt es zwischen der untergegangenen DDR und der Merkelschen DDR 2.0. In der DDR standen die Leute auf und wehrten sich, als sie den Abgrund vor sich sahen. In Merkels DDR 2.0 ist die Sehnsucht nach dem Krieg, der alternativlosen Zerstörung des Landes, Europas oder auch der ganzen Welt scheinbar zu groß, die lemminghafte Treue ihrer vielen Diederiche zu verlässlich.
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