Wenn ein Staat sich in einer schweren Lage befindet, geht er solche Kompromisse ein. Russland mag am 24.02.2023 in die Ukraine einmarschiert sein. Allerdings ist nach russischem Empfinden die ganze Geschichte um die Ukraine eine andere als bei uns, wo man gern unsere Mitschuld an dem Krieg unter den Tisch fallen lässt. Nach russischem Verständnis näherte sich das Militärbündnis NATO, an zu vielen Stellen zu nah an die russische Grenze an. Russland sieht sich selbst bei der Verteidigung seiner Sicherheitsinteressen. Danach sieht man sich in einer gewissen Not.
Ist da etwas ungewöhnlich? Wie machen es denn die anderen?
Wie macht es die Ukraine. Viele Vergehen gegenüber den Ostukrainern und anderen prorussischen Parteien, Verlagen, Sendern, Journalisten, öffentlichen Personen, Künstlern, Sympathisanten Russlands und den Menschen, die nach der Ideologie von Nazis nicht gleichwertig sind, blieben ungeahndet oder wurden sehr milde bestraft. Es gibt allerdings auch andere Fälle, wo die Ukraine abscheulich Verbrechen, vor allen aus den Freiwilligenbatallionen heraus geahndet hat. Teilweise auf Druck von außen. Im Krieg sorgte längst eine Amnestie für die Freilassung, wenn sich diese Täter an der Front beweisen.
Wir in Deutschland würden es vermutlich genauso tun. Wir sind nur bislang nicht in Not. Wir zahlen ja für den Krieg, der weit weg von uns ist. Insofern sollten wir nicht hochnäsig urteilen. Wir wollen garnicht in so einer Situation sein, wo man raue und gesetzbrechende Burschen zur Verteidigung benötigt.
Hier noch etwas interessantes zu diesem Thema:
https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine-analysen/276575/dokumentation-menschenrechtsverletzungen-der-freiwilligenbataillone/