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  • Pearphidae

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2021

Re: Kurz nach 1945 ...

Knigintoo schrieb am 21.08.2023 09:21:

Pearphidae schrieb am 21.08.2023 02:33:

Knigintoo schrieb am 20.08.2023 23:40:

Olle Knolle schrieb am 20.08.2023 20:08:

Oder der kalte Krieg der stalinistischen Sowjetunion gegen die westlichen Nationen. Schon mal diese Sichtweise in Betracht gezogen?

Diese Theorie kann leider nicht mit Fakten untermauert werden. Sieht man sich die historischen Abläufe an, wird schnell klar, dass nach 1945 "westliche Kräfte" in einen Kalten Krieg umschwenkten.

Meines Wissens wurde der Mauerbau von den Sowjets initiiert. Haben Sie anderslautende Informationen?

Nein, das ist korrekt. Da "Ihre Zeitrechnung" scheinbar erst beim Mauerbau beginnt, würde ich es vorziehen, Sie ließen Olle Knolle antworten und recherchieren in der Zeit, was vor dem 13.08.1961 so alles in der Welt passiert ist. 😉

Es wäre besser, wenn Sie es vorzögen, erst einmal meine bereits vorhandenen Angaben dazu zu lesen, was vor dem Mauerbau passiert ist - statt auch nur den Versuch zu unternehmen irgend einen Nutzer davon abhalten zu wollen, auf irgend einen Ihrer öffentlichen Forenbeiträge zu antworten.

Wenn Sie nicht willens sind Beiträge bestimmter Personen zur Kenntnis zu nehmen, steht Ihnen der Gebrauch der Ignore-Funktion zur Verfügung.

Auch die deutsche Teilung war eine Sache, die von den Westalliierten vorangetrieben wurde. Die Sowjetunion hat jedes Mal nur reagiert, nicht agiert.

Die Sowjets wollten sich nicht an den Unterstützungen des Wiederaufbaus Europas beteiligen. Genauer gesagt konnten sie es gar nicht und wollten lieber ihr Stück vom Kuchen sichern, um es ausbeuten zu können.

Wer sich damit beschäftigt, wird über solche Stichworte wie "Operation Unthinkable", die zeitlichen Abläufe für Währungsreform West/Ost, Gründung der BRD/DDR, Gründung NATO/Warschauer Pakt, Kuba-Krise (Raketen in der Türkei, danach erst auf Kuba) usw. stolpern und jedes Mal feststellen, dass "der Westen" hier federführend war. Insofern also ziemlich dünnes Eis, Herr Knolle. 🤔

Da gibt es viiiiiieeeeele Stichworte.
Aber eigentlich beschreibt ein Artikel aus dem Jahr 1948 am besten was passierte:

"Die Männer in Washington, die heute das Geschick der Vereinigten Staaten lenken, haben oft betont, daß sie bereit gewesen wären, den Russen die 11,5 Milliarden Dollar zu schenken, in respektvoller Anerkennung der russischen Leistungen während des Krieges. Aber nun ist man in Washington zu der Ansicht gekommen, daß die Russen den Takt und die Generosität der Amerikaner für Dummheit und Schwäche halten. Die Vereinigten Staaten haben eine bittere, eine teure Lektion gelernt. »Und die Russen haben die besten Freunde verloren, die sie je gehabt haben«, erklärt ein amerikanischer Korrespondent."

https://www.spiegel.de/politik/amerika-praesentiert-die-rechnung-a-0d0014da-0002-0001-0000-000044416531

Die Truman-Doktrin und daraus resultierende weitere politische Weichenstellungen der USA sprechen eine deutlich andere Sprache.

Was genau befinden Sie als verwerflich daran, schwachen Nationen beizustehen, sich eines übermächtigen Angreifers zu erwehren? Hm?

Dazu kann man sich auch hervorragend beim US-Historiker Gar Alperovitz informieren.

Dazu gibt es eine Menge Statements. Sie müssen Ihre Meinung nicht auf das einer einzigen Person gründen.

In der zeitlichen Abfolge (Doktrin März 1947, danach Marschall-Plan) wird auch klar, dass hier bereits eine Weichenstellung begann, hin zur Errichtung eines "europäischen Brückenkopfes" gegen die Sowjetunion. Dass unsere "amerikanischen Freunde" aus reiner Nächstenliebe diesen Wiederaufbauplan inittierten, ist gute PR.

Inhaltlich wurde damit die Teilung Europas eingeleitet, der "Kalte Krieg" in Gang gesetzt und aus wirtschaftlicher Sicht ein riesiger Absatzmarkt für die immer noch vom Krieg "überhitzte" amerikanische Wirtschaft geschaffen.

Von mir aus bezeichnen Sie es als PR-Aktion, mit der die Amis jene wirtschaftspolitische Weitsicht bewiesen, den den Russen völlig fehlt. Ich kenne kein Land, das unter russischer Führung irgendwelche erkennbaren Entwicklungsschritte vollzogen hätte. Russland selbst und alle seine föderalen Partner hängen in der Schleife fest, Schwellenländer zu sein. Mit Neid und Missgunst werden die nie voran kommen.

Der Artikel von 1948 versucht das in netten Worten zu verschleiern und natürlich hat man den Schuldigen wieder ausgemacht. 😉

Klar. 😊

Die Kuba-Krise hatten wir hier vor einigen Monaten rauf und runter debattiert. Letztendlich lief es immer wieder darauf hinaus, dass von unseren Russlandfreunden stets der Fakt "übersehen" wurde, dass die Sowjets Atomare Mittelstrecken-Raketen in der DDR aufstellten - als Reaktion auf die Entwicklung von Interkontinentalraketen in den USA. Dass die auf Protest hin nach Kaliningrad verlegt wurden, machte die Sache irgendwie nicht besser. Das fand ich immer seltsam für Leute, die ein großes Faible für Vorgeschichten haben und sich über die darauffolgende Stationierung von Raketen in der Türkei echauffieren.

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