Bombur schrieb am 15. Februar 2011 17:01
> > Und überhaupt - wer hindert einen daran, sechs Monate lang statt um
> > 22:00 eben um 21:00 ins Bett zu gehen, wenn es denn der Körper
> > unbedingt zu brauchen glaubt? Oder sind die Menschen so darauf
> > fixiert zu Bett gehen zu müssen, wenn es ihnen der Uhrzeiger
> > befiehlt?
>
> Z.B. der Chef, der Wert auf preußische Pünktlichkeit legt. Dem ist es
> eben nicht egal, dass man um 1 Stunde verschoben zur Arbeit
> erscheint.
Also zumindest bei der Umstellung von Sommer- zu Normalzeit greift
das Argument nicht wirklich, man könnte ja prinzipell einfach früher
aufstehen.
>
> Und auch Bus, Bahn, Flugzeug richtet sich nach der offiziellen
> Uhrzeit, und nicht nach den Befindlichkeiten der Menschen.
>
> Sich nicht nach dem äußeren Zwang zu richten können sich nur die
> wenigsten leisten. Daher quälen sich viele zweimal im Jahr 2 Wochen
> lang mit der Umstellung.
Ich denke, hier kommen wir dem eigentlichen Problem näher: ein
grosser Teil der Menschen quält sich *jeden* (Arbeits-)Tag subjektiv
viel zu früh aus dem Bett, egal ob Sommer- oder Normalzeit. Deswegen
kommt kaum einer auf die einfache Idee, seinen Tagesrhythmus quasi
eine Stunde nach vorne zu verschieben und während der Sommerzeit
einfach beizubehalten.
Ich sehe das so, dass ein grosser Teil der Menschen in einen
Tagesrhythmus gezwungen wird, für den sie aufgrund ihres
individuellen zirkadianen Rhythmus zu einem grossen Prozentsatz nicht
geschaffen sind. Die daraus resultierenden Schlafstörungen werden
dann aber nicht einer fehlgeleiteten Organisationsform der
Gesellschaft angelastet, sondern wahlweise als behandlungsbedürftige
Krankheit angesehen und medikamentös behandelt, oder auch auf alle
möglichen äusseren Umstände, wie z.B. Mondphase, falsches Essen,
fernsehschauende Nachbarn oder eben auch Zeitumstellung geschoben.
Ich will aber jetzt nochmals darauf hinweisen, dass ich keineswegs
ein Fan der Zeitumstellung bin, nur der Sommerzeit. Beim "russischen
Modell" wäre ich sofort dabei ;)
(siehe auch:
http://www.heise.de/tp/foren/S-Re-Wieso-muss-ich-mich-jeweils-einen-Sommer-lang-taeglich-beluegen-lassen/forum-194257/msg-19836350/read/
ganz unten ;)
rhino
> > Und überhaupt - wer hindert einen daran, sechs Monate lang statt um
> > 22:00 eben um 21:00 ins Bett zu gehen, wenn es denn der Körper
> > unbedingt zu brauchen glaubt? Oder sind die Menschen so darauf
> > fixiert zu Bett gehen zu müssen, wenn es ihnen der Uhrzeiger
> > befiehlt?
>
> Z.B. der Chef, der Wert auf preußische Pünktlichkeit legt. Dem ist es
> eben nicht egal, dass man um 1 Stunde verschoben zur Arbeit
> erscheint.
Also zumindest bei der Umstellung von Sommer- zu Normalzeit greift
das Argument nicht wirklich, man könnte ja prinzipell einfach früher
aufstehen.
>
> Und auch Bus, Bahn, Flugzeug richtet sich nach der offiziellen
> Uhrzeit, und nicht nach den Befindlichkeiten der Menschen.
>
> Sich nicht nach dem äußeren Zwang zu richten können sich nur die
> wenigsten leisten. Daher quälen sich viele zweimal im Jahr 2 Wochen
> lang mit der Umstellung.
Ich denke, hier kommen wir dem eigentlichen Problem näher: ein
grosser Teil der Menschen quält sich *jeden* (Arbeits-)Tag subjektiv
viel zu früh aus dem Bett, egal ob Sommer- oder Normalzeit. Deswegen
kommt kaum einer auf die einfache Idee, seinen Tagesrhythmus quasi
eine Stunde nach vorne zu verschieben und während der Sommerzeit
einfach beizubehalten.
Ich sehe das so, dass ein grosser Teil der Menschen in einen
Tagesrhythmus gezwungen wird, für den sie aufgrund ihres
individuellen zirkadianen Rhythmus zu einem grossen Prozentsatz nicht
geschaffen sind. Die daraus resultierenden Schlafstörungen werden
dann aber nicht einer fehlgeleiteten Organisationsform der
Gesellschaft angelastet, sondern wahlweise als behandlungsbedürftige
Krankheit angesehen und medikamentös behandelt, oder auch auf alle
möglichen äusseren Umstände, wie z.B. Mondphase, falsches Essen,
fernsehschauende Nachbarn oder eben auch Zeitumstellung geschoben.
Ich will aber jetzt nochmals darauf hinweisen, dass ich keineswegs
ein Fan der Zeitumstellung bin, nur der Sommerzeit. Beim "russischen
Modell" wäre ich sofort dabei ;)
(siehe auch:
http://www.heise.de/tp/foren/S-Re-Wieso-muss-ich-mich-jeweils-einen-Sommer-lang-taeglich-beluegen-lassen/forum-194257/msg-19836350/read/
ganz unten ;)
rhino