Lavrovs Vermutung, dass der Westen Russland zerschlagen möchte, ist sicher richtig (die USA bestimmen die Richtung, die Vasallen nicken wohl selbst dann ab, wenn es den eigenen Untergang bedeuten könnte, was zumindest erstaunlich ist).
Um so überraschender ist es, wie tollpatschig Moskau in die Falle getappt ist und einen Krieg gegen die Ukraine angefangen hat. Auch dort war bekannt, dass Washington schon für den Maidanputsch 50 Milliarden Dollar investiert hatte und danach Kiew auf Teufel komm raus aufgerüstet hat.
Der Leidensdruck in Moskau muß groß gewesen sein (Fanziskus hat das Bild vom lauten Bellen am Hoftor benutzt) und vielleich hat man dort auch gehofft, die Europäer, allen voran die Deutschen, könnten einen von den Amerikanern ausgerufenen Wirtschaftskrieg nicht mittragen, weil sie damit die eigene Bevölkerung in den Ruin und das Land in den Bankrott treiben würden.
Nun sind aber ausgerechnet die beiden in diesem Zusammenhang wichtigen Ministerien in den Händen grüner, transatlantisch orientierter hardliner, die den Eindruck erwecken, Außenstellen des Pentagon zu sein.
Die Chefdiplomatin macht keinen Hehl aus ihrer russophoben Einstellung und verhält sich politisch wenig diplomatisch, wenn sie öffentlich verlautbart, "Russland ruinieren" zu wollen - ein Vorgang der megalomanischen Art, der nicht politiktauglich erscheint und sicher nicht im Namen der Deutschen in die Welt gesetzt werden sollte, weil es da sicher noch eine Menge Bürger gibt, die um die gemeinsame problematische Geschichte unser beider Länder wissen - und das sind kaum alles "Lumpen-Pazifisten".
Ähnlich schwer nachvollziehbar sind die im Wirtschaftsministerium getroffenen Entscheidungen, einen offensichtlichen Fehlschlag (Sanktionen) nicht infrage zu stellen, sondern daran festzuhalten, obwohl es nicht an Hinweisen mangelt, dass das nicht nur bei uns zu Massenarmut führen wird, sondern tatsächlich auch einem ökonomischen Suizid gleichkommt.
Wem schon das bedrohlich erscheint, der sollte sich vergegenwärtigen, dass die Eskalationsstrategie, die doch angeblich den Frieden bringen sollte, dazu geführt hat, dass mittlerweile ein Atomkrieg auf europäischen Boden (nicht in den USA!) drohend im Raume stehen.
Wenn man den meinungsbildenen Medien glaubt, ist die Strategie des Wirtschaftskriegs alternativlos - aber es mehren sich die Stimmen, die in diesem Zusammenhang die Adjektive "grotesk" oder absurd" für angebrachter halten. Sobald das Ausmaß des zu erwartenden Elends im Bewußtsein der Menschen verankert ist, wird es der akklamatorischen Journaille nicht mehr so leicht möglich sein, etwa die beiden grünen Anführer zu den beliebtesten Spitzenpolitikern des Landes auszurufen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.09.2022 15:59).