Als die Kolonialmächte sich Mitte des 20. Jahrhunderts auf Afrika zurückzogen, hinterließen sie einen Kontinent mit willkürlich gezogenen Grenzen. Die Folge: Volksstämme wurden zerrissen, Bürgerkriege brachen aus.
Gleiches gilt für den Nahen Osten. Israel hält seit 55 Jahren Land besetzt, das ihm nicht gehört. Die Folge: Unruhen und Terroranschläge. Die Landnahme von Israel zum Zeitpunkt der Staatsgründung war im Übrigen so nicht vom Völkerbund/der UNO vorgesehen. Auch die Kurden leben heute in vier verschiedenen Ländern.
Der Zusammenbruch der UdSSR hat zu einer Vielzahl von kleinen Ländern in Osteuropa und Mittelasien geführt, die der Großteil der Deutschen Michel kaum aussprechen, geschweige denn geografisch benennen kann.
Selbst in Europa haben sich die Grenzen in den letzten 100 Jahren mehrfach verschoben. Das Saarland gehörte bis in die 1950er Jahre zu Frankreich und wurde nach einem Referendum Teil der Bundesrepublik Deutschland. Auch das Elsass wechselte mehrfach den Besitzer. In Nordirland knallte es bis ins späte 20. Jahrhundert regelmäßig und die Grenzen auf dem Balkan konnte man in den 1990er Jahren im Wochenrythmus neu ziehen.
Wenn die Menschen in der Ostukraine sich eher zu Russland als zur Ukraine zugehörig fühlen, dann sollte man sie lassen, denn es geht nicht um das Land, sondern die Menschen, die dort leben und da haben wir uns raus zu halten.
Und nun will der Westen nach all den schlechten Erfahrungen seit der Kolonialzeit und zwei Weltkriegen allen Ernstes Russland zerschlagen? Wenn der Schuss nicht mal nach hinten losgeht.