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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Re: blinde Vormacht

Wir wissen natürlich nicht, was Tatter Biden sich so denkt, ich bezweifle jedenfalls schwer, dass es sich um einen durchdachten Plan handelt. Ich glaube auch nicht, dass er und seine Neocons-Crew beabsichtigten, Putin in einen Krieg hineinzulocken, sondern eher, dass all die entsprechenden Voraussagen dazu dienen sollten, eben das zu verhindern. Das ist natürlich reine Mutmassung, aber die westliche, spezifisch u.s.-amerikanische Reaktion macht auf mich eher einen extrem improvisierten Eindruck, z. T. purer Aktionismus. Das einzige, was wirklich professionell und auf Hochtouren läuft, ist die Propagandamaschine. Wie man von angeblich seriösen Journalisten täglich ausführlich angelogen wird, wäre schon bewundernswert, wenn nicht so abstossend.

Die eiligst zusammengeklaubten Waffen sind zum Teil obsolet, sie kommen zu spät, oder aufgrund russischer Gegenmassnahmen gar nicht an. Einen wesentlichen Impact haben sie nicht. Die Ukraine erinnert stark an den schwarzen Ritter aus dem Monty Python-Streifen, der noch als Torso wilde Drohungen ausstösst. Auch sieht man Bilder ukrainischer Soldaten, die sich ergeben haben und es fällt auf, dass sie für ihre Tätigkeit recht alt aussehen. Da pfeift man offensichtlich schon aus einem der letzten Löcher.

Im Gegensatz zum vermittelten Eindruck sind nato-Waffensysteme den russischen alles andere als überlegen, eher umgekehrt. Das sagen nicht irgendwelche Russen, sondern Leute wie Philip Karber, ein u.s.-amerikanischer Militär, der in West Point Vorträge über eben diese Systeme hält, also beileibe nicht zu den Renegades gehört. Die u.s.-Militärs wissen natürlich um die Schwächen, auch ein Grund, warum ich glaube, dass sie nicht unbedingt vorführen wollen, wie das 'modernste Flugzeug der Welt', der F-35, der nach einem anderen u.s.-Militär von 800 (!) Konstruktionsfehlern geplagt wird, von russischen Fliegern gegroundet wird. Die u.s.-Waffenindustrie will schliesslich weiter Kohle machen.

Natürlich schwächt man Russland, wenn man den Krieg verlängert, aber man schwächt auch sich selbst und zwar in einem äusserst ungünstigen Moment, in dem man ökonomisch zwischen Skylla Inflation und Charybdis Schuldenberge navigiert. Auch ohne Krieg wäre dieses Jahr ökonomisch äusserst turbulent verlaufen, steigende Zinsen sind Gift für die Zombies unter den Firmen, die ihre Überschuldung bisher dank Nullzinsen verschleiern konnten. Und davon gibt es eine ganze Menge.
Kein gutes Omen ist der Umstand, dass der Euro fällt und der Rubel steigt. Letzteres sogar gegen den u.s.-Dollar.

Im Lauf der Jahrhunderte haben westliche Mächte immer wieder versucht, Russland in die Knie zu zwingen. Wies ausgegangen ist weiss man ja. Die Russen sind zäh und wesentlich leidensfähiger als die Westler, sie halten länger durch. Mit ihnen als 'Freunde' ist man besser dran. Zumal wir bekanntlich bald noch mehr von Dürren, Überschwemmungen, Hitzewellen und Stürmen geplagt sein werden. Niemand auf diesem Planeten kann sich noch Krieg leisten.

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