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  • Stimmy

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Re: Solange man den Treibstoff nicht wiederverwenden kann

Zwergallwissend schrieb am 18.11.2024 16:41:

Kohlenstaub ist nicht reiner Kohlenstoff.

Okay, ja. Ein bisschen Haarspalterei, aber ich hab's spaßeshalber mal recherchiert und gelesen, dass Steinkohle tatsächlich nur zu mindestens 50% aus Kohlenstoff bestehen muss.
Sowas würde man natürlich nicht in eine Rakete füllen. Wenn schon, dann reinen Kohlenstoff.
Mal für die Größenordnung: Ein SpaceX Raptor Triebwerk soll ca. 170 kg flüssiges Methan pro Sekunde verbrauchen und hat 350 bar Druck in der Brennkammer. Bin jetzt zu faul zum Recherchieren, wie viel Kohlenstoffstaub man einem Triebwerk für die gleiche Leistung zuführen müsste.
Aber allein die Vorstellung, mit irgendeiner Vorrichtung pro Sekunde 170 kg, also ein paar Schubkarren voll, Kohlenstoffstaub gegen 350 bar Druck in die Brennkammer pressen zu müssen, macht das Konzept für mich ziemlich fragwürdig.
Und diese Menge pro Triebwerk, wohlgemerkt. Das SpaceX Starship hat 33 Raptor-Triebwerke.
Als Flüssigkeit einspritzen, wirkt noch eher interessant. Ich denke da an pumpbare, flüssige Gemische aus Kohlenstaub und z.B. RP1/Kerosin oder flüssigem Methan.
Würde den Wasserdampf-Ausstoß zumindest reduzieren.
Den Kohlenstaub mit dem flüssigen Sauerstoff zu mischen und die Mischung dann unter 350 bar Druck zu setzen und einzuspritzen, wirkt erstmal naheliegend, ist aber soweit ich weiß eine ganz, ganz schlechte Idee. Diese Mischung aus Brennstoff und Oxidator ist nämlich explosiv.

Ein Nachteil ist und bleibt, dass Kohlenstoff prinzipbedingt (=> hohe Atommasse, verglichen mit Wasserstoff) einen schlechten spezifischen Impuls (also Schubkraft mal Brenndauer, und das pro kg Treibstoff betrachtet) liefert.

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