Daher halte ich den Titel des Artikels für daneben gegriffen. Imho ringt Russland um seinen Selbsterhalt, um sein Überleben.
Kurze Begründung:
Macht wird nicht als Sinn oder Zweck nur für sich (rein um des Machthabens willens) angestrebt, sondern als Zweck, um eine Revenue zu erzielen. Wer Macht ausübt, der will damit einen Vorteil erzielen, also etwas umsonst oder mit kleinerem Aufwand erlangen, das er alternativ (ohne Macht) erkaufen müsste, also mit eigenem Aufwand bezahlen.
Das kann bei politischer Machtausübung genau so wie bei der geostrategischen, wirtschaftlichen und kulturellen Macht beobachtet werden.
Und im Fall Russland geht es geostrategisch um seine Bodenschätze (ca. 25% der Weltvorräte ) und seine Landfläche (fast so groß wie die von zwei KONTINENTEN, Australien und Europa, zusammen). Das ist das größte Asset, das jemals in der Menschheitsgeschichte auf dem Tisch lag, kriegerisch oder friedlich zu erlangen war, wer das hat, hat den Hauptgewinn.
Diesen Hauptgewinn sollte auch P Decker klar benennen, damit klar stellen, wer hier Ross und Reiter sind.
Und die Wichtigkeit eines solchen Assets in Zeiten herausstellen, in denen die Endlichkeit natürlicher Ressourcen jedermann immer klarer wird.
Daher die Begehrlichkeiten, versteckt hinter allerlei Fraihaits-Gefasel und Democracy-geschrei.
Und Russland hat es einfach nicht nötig, irgendwo aggressiv deutsche Braunkohlenvorkommen zu erobern. Dieses Land hat sich im Gegenteil seit über 200 Jahren immer wieder der einfallenden Räuberbanden zu erwehren, bisher erfolgreich. Und wir sehen doch, wer den nächsten Versuch gerade gründlich und mit sehr langem Atem vorbereitet. Wer die Rohstoffe dringend braucht.
Und es kann nun wirklich niemand behaupten, Russland wolle seine Rohstoffe nicht fair verkaufen. Die Machtkarte hat Russland bisher doch gar nicht ausgespielt. Und seine Machtrolle übt es auf seine eigenen Besitztümer aus, sichert diese, auch aktuell in der Ukraine.
Aber Selbsterhaltungswillen darf man keinem Staat absprechen. Keinem.