Nur mal angenommen...

... das wäre tatsächlich so wie im Artikel beschrieben:
Dann wäre das eine absolute Glanzleistung der USA: Die Ukraine so als Falle aufbauen, dass Putin sich genötigt fühlt, sie anzugreifen, um Russland endgültig aus der Riege der Supermächte nehmen zu können, sowohl wirtschaftlich als auch militärisch. Und dabei selbst mit so sauberer Weste dastehen, dass der Rest der Welt bei den wirtschaftlichen Sanktionen mitmacht und Russland damit wirtschaftlich komplett ruiniert... Respekt.

Ich halte das tatsächlich für möglich, der Gedanke kam mir schon ziemlich am Anfang des Überfalls, wo die Sanktionen losgingen. Biden könnte sich dann ans Revers heften, den Erzfeind Russland endgültig besiegt zu haben, ohne es in einen Atomkrieg ausarten zu lassen (zumindest hoffentlich...). Wobei die Vorbereitungen dafür schon unter Obama und Trump gelaufen sein müssen... aber in manchen Bereichen bleiben die Beamten ja länger als die Chefs und könnten so etwas durchaus durchziehen. Gerade der CIA hat sich ja schon bei dem ein oder anderen Regime Change erwischen lassen und hat ja regelmäßig Operationen am Laufen die mehrere Präsidenten überdauern.

Um den Faden mal weiterzuspinnen:
Die USA war anscheinend auch sehr überrascht, wie unglaublich schlecht die russische Arme performt hat, ich denke die Statements dass Kiew binnen 2 Tagen überrannt wird waren ehrlich. Ich vermute stark, sie hatten eigentlich einen Guerillakrieg wie in Afghanistan geplant, um neben den massiven Sanktionen die übermächtige russische Armee langsam ausbluten zu lassen.
Jetzt kriegen sie quasi kostenlos obendrauf, dass Russland sich vor der ganzen Welt militärisch komplett blamiert hat und zudem in kürzester Zeit alles was an kampffähigen Militär verfügbar ist dort verheizt wird (und nein, soo viele für den Bodenkampf einsetzbare Soldaten hat Russland ohne Reservisten auch nicht, das ist nur ein vergleichsweise kleiner Teil der gesamten Armee, da Luftwaffe, Marine und Logistik abzuziehen ist).
Und das für dem Guerillakrieg vergleichsweise stark dezentralisierte Militär der Ukraine ist jetzt natürlich ideal, um die Nachschublinien effizient anzugreifen.

Ich warte aktuell drauf, dass das abgezogene Militär in den diversen besetzten Nachbarstaaten dazu führt, dass dort die Aufstände wieder aufflackern und Russland damit endgültig in die Bredouille bringen, ohne die USA wirklich als Hauptgegner eindeutig identifizieren zu können.
Ich vermute stark, dass genau die Angst vor Aufständen der Grund ist, warum Belarus sich bisher kaum beteiligt, zumal durch die extrem geschwächte Armee Russland nun auch keine Möglichkeit hätte, ein aufständisches Belarus abzufangen wenn sie den Lukaschenko absägen wollen würden wegen Dienstverweigerung.

Es gibt schon Seiten, wo die russische Armee jetzt als "Potemkinsches Militär" bezeichnet wird, da ja diverse offensichtlich erfolgreiche High-End-Waffenentwicklungen wie moderne Hyperschall-Raketen stattgefunden haben bei einem gleichzeitig sehr großen stehenden Heer, welches sich dann aber mit dem unterirdisch schlechten Zustand des Großteils des Militärs entzaubert. Das würde dann auch erklären, wie das alles mit dem relativ beschränkten Budget überhaupt möglich war, gerade mit der grassierenden Korruption dort.