Ukraine hat sich 1991 gegen Sowjetunion 2.0 mit überwältigender Mehrheit von 84% zu 7,6% entschieden.
Sogar in der Ostukraine gab es eine klare Mehrheit mit 83% zugunsten der Staatlichkeit der Ukraine.
Nur auf der Krim war die Abstimmung mit 54% zu 42% am knappsten.
Da durfte jedoch die Soldaten und Angehörigen der russischen Marine in Sewastopol bei der Abstimmung noch mitmachen, die ja später sich für Russland entschieden.
In der Ostukraine wurden etwa 55% als russisch-stämmig eingeordnet.
Damit hat auch dort sich die überwältigende Mehrheit der nur russisch sprechenden für die Unabhängigkeit entschieden von einem Russland.
Und jeder damals In der Ukraine lebende, der dagegen oder auch dafür war und in Russland leben wollte, konnte natürlich gen Russland abwandern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Referendum_über_die_Unabhängigkeit_der_Ukraine
Und 1994 gab es das Budapester Memorandum.
https://de.wikipedia.org/wiki/Budapester_Memorandum
USA, GB, Russland und dazu Frankreich und China mit Briefen verpflichten sich hier die territoriale Integretät der Ukraine zu schützen.
Im Gegenzug gingen die sowjetischen Atomwaffen der Ukraine nach Russland.
Was ist da los mit dem Autor?
Sogar China müsste nun der Ukraine gegen die russische Aggression seit 2014 helfen, wenn es seine eigenen Briefe als große Atommacht von damals Ernst nimmt.
Russland hat das Budapester Memorandum offen gebrochen schon 2014 und Putin hat die Ukraine eigentlich nie anerkannt.
Fazit: leider vergisst der Autor die demokratische Gründung von 1991 und die Garantien von 1994 für den ukrainischen Staat.
Das dies nun ein Problem für die traditionelle imperiale Denkweise nach zaristischer und stalinistischer Tradition ist, ist hier jedem klar.
Nun wird die Einhaltung der Garantien zugunsten der Ukraine dem Westen als Sünde und schweres Vergehen vom Autor und Russland ausgelegt.
Nun steht eine freie Ukraine dem Großmachtstreben eines Autokraten im Weg? Na und.
Darf man dem nach geben?
Natürlich nein, wenn es keinen 5. großen europäischen Krieg nach 1618-1648, 1793-1815, 1914-1918 und 1936-1945 geben soll.
Japan und nicht nur Taiwan liegt China auch im Weg Richtung Richtung Pazifik.
Darf Japan auch durch China heute oder morgen überfallen werden, um Weltmacht Nr. 1 zu werden?
Ein Grund ließe sich sicher auch finden? In den 30ern und 40ern haben die Japaner da böse gewütet.
Südkorea liegt Nordkorea auch im Weg. Sollen wir Kim nach Südkorea marschieren lassen für seine Wiedervereinigung nach seinen Bedingungen?
1951 war Opa Kim ja nur knapp gescheitert als ewiger Führer. Sollten wir den Lebenstraum der Kims nicht großherzig ermöglichen?
Natürlich nicht.
Und mit der Begründung zu entnazifieren zu wollen, kann Putins Armee übermorgen in Ostdeutschland vor Berlin stehen und den russischen Sektor dort wieder einfordern für eine neue DDR? Genug Rechtsradikale gibt es sicher in Ostdeutschland für diese Begründung.
Die aggressive russische Politik findet immer Gründe für ihr tun aus Geschichte und macht es passend in ihrem Theoriegebilde.
Am Krieg sind immer die anderen Schuld aus russischer Sicht.
Keine ukrainische Militäreinheit war auf russischen Gebiet, um einen Krieg zu provozieren.
Egal, wurde halt ein Genozid erfunden von dem selbst in der Ostukraine keiner wusste.
Die ukrainischen Vorkehrungen gegen eine Invasion waren für mich überraschend gering.
Die wichtigen Straßen zu Russland und zu der Krim waren nicht gut vermint.
Mit besseren Vorbereitungen wäre der Angriff viel mehr ins Stocken gekommen.
Nun hoffe ich, dass der Westen die Ukraine mit allem nötigen stark stützt.
Nur Niederlagen führen bei den Putins dieser Welt zum Rückzug, den sie natürlich als Sieg feiern.
Je mehr Material wir schnell in die Ukraine mit Wucht einbringen, umso schneller kann dies erreicht werden.
Fazit: im Artikel zeigt sich die zaristisch-stalinistische, anachronistische Denkweise der russischen regierenden Elite.
Der Autor vergisst hier völlig die ukrainische Staatlichkeit mit ihren natürlichen Interessen der Integrität des Staatsgebietes und der legitimen Selbstverteidigung mit einer funktionierenden Armee, als ob es 45 Millionen Ukrainer in der Ukraine und Europa gar nicht gäbe.
Die Ukraine ist den imperialen Interessen der Putin-Entourage im Weg. Sie wünschen sich eine Ukraine nach dem Muster Belarus.
Dort hat ein Präsident bei den letzten Wahlen seine Zustimmung der wählenden Bürger dort von 17% auf 82% gepumpt.
Und nicht wenige bequeme Bundesbürger wünschen sich die sofortige Kapitulation der Ukraine, damit Ukrainer nicht mehr störend öffentlich im TV sterben, sondern in russischen Gefängnissen und Arbeitslagern bis zum nächsten Gorbatschow der russischen Geschichte im nächsten Jahrhundert.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.03.2022 21:13).