Das Schicksal der Imperien ist es, auseinander zu brechen. Es war Gorbatschow, der mit dem Gewaltverzicht seine osteuropäischen Satellitenstaaten in die Freiheit entließ. Dieser Ruhm wird ewig sein.
Die Auflösung der Sowjetunion geschah aus innerer Schwäche heraus und war das Ergebnis der Entmachtung der sowjetischen Regierung, die durch einen Putsch eingeleitet wurde. Die einzelnen Staaten sagten sich von der Union los, voran Russland und die Ukraine. Übrig blieb das russische Reich als Großmacht mit seiner nordasiatischen Landfläche. Diese Dinge geschahen nicht aufgrund einer ausländischen militärischen Intervention, der Westen hatte den Zerfallsprozess lediglich zur Kenntnis genommen und füllte das Machtvakuum aus, das mit dem Rückzug des alten Systems entstand.
Die Völker atmeten auf, all die Länder, die durch staatliche Gewalt von Russland und der kommunistischen Regierung unterjocht worden waren, konnten sich befreien und ihre Nationalstaatlichkeit selbstbestimmt gestalten. Den baltischen Staaten gelang die Transformation schnell und rechtzeitig, bevor Russland wieder seine Gewalttätigkeit ausspielte und sich Teile anderer Staaten aus deren Rippen schnitt.
Weißrussland blieb Diktatur unter der Herrschaft der alten Sowjetkader, die Ukraine machte einen komplizierten Loslösungsprozess von den alten Kadern durch und blieb lange labil, bis ihr gelang sich von der Vergangenheit zu lösen.
Mit der Putindiktatur begann der revanchistische Prozess, sich Teile der alten Sowjetmacht mit Gewalt zurück zu holen.
Was mit der Krim begann, wurde mit dem Überfall auf die Ukraine fortgesetzt. Die Begründung der militärischen Interventionen von Abchasien über die Krim bis hin zur ganzen Ukraine, ist der fiktive Anspruch auf ein vermodertes Reich mit völkischer Begründung. Putin behauptet, dass er als Despot auf alles, was russisch sei, einen Vormachtanspruch geltend machen kann, er sieht das als sein historisches Recht, das ihn berechtige einen Krieg zu führen.
Weder das Völkerrecht kennt so einen historisch begründeten Anspruch, noch die ukrainische Regierung erkennt dies an, sie besteht auf die uneingeschränkte Souveränität jeder Nation, über ihre Angelegenheiten selbst zu bestimmen.
Wird ein Land angegriffen, hat es das Recht auf Selbstverteidigung, zu diesem Selbstverteidigungsrecht gehört es, andere Staaten um Beistand zu bitten. Auf diesem Prinzip der Beistandsverpflichtung beruht die Nato-Idee. Eine darüber hinausgehende Beistandsverpflichtung gegenüber von Staaten außerhalb des Beistandsgebiets ist bei den zahlreichen Mitgliedern, die einwilligen müssten, eher schwer durchsetzbar und wurde darum im Fall der Ukraine nicht praktiziert.
Warum die Nato an einem Beitritt der Ukraine kein Interesse hatte und Deutschland strikt dagegen war, ist Sache der Nato. Sie kann ihre Meinung bei Gelegenheit ändern. Einzelne Länder, die in der Nato sind, können dagegen durchaus in den bewaffneten Kampf eingreifen oder auch es bei Waffenlieferungen belassen, damit die Ukraine ihre Selbstverteidigung organisieren kann.
Eins ist jedenfalls klar, wenn Putin Warschau bombardiert, bombardiert die Nato Moskau. Das ist die Ansage. Putin muss damit leben oder untergehen und wenn er untergeht, muss er eben sein Volk, das er despotisch in Geiselhaft genommen hat, mit in den Untergang ziehen.
Biden nennt die Beistandspflicht der Nato heilig, ich nenne sie einfach nur die Substanz unserer Selbstbehauptung als westliche Gemeinschaft, bis wir was Besseres gefunden haben. Das Bessere ist die europäische Atombombe, finde ich. Der angegriffene Staat, darf auf den Knopf drücken, z.B. Luxemburg. Luxemburg soll unbesiegbar werden. Luxemburg wird Supermacht (zumindest in diesem Punkt). Man soll zu Luxemburg sehr freundlich sein.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.03.2022 23:08).