Aneri_2021 schrieb am 12.10.2024 19:26:
Dollar war und ist die sicherste Währung. Wobei hat die Sicherheit erheblich durch Sanktionswut des Westens eingebüßt.
Nur, wenn du einen Angriffskrieg vom Zaun brichst.
Tu das nicht, und du wirst nicht so sanktioniert.
Übrigens gehen die Sanktionen gar nicht auf den Dollar!
Die Sanktionen gehen auf alle Geschäfte mit sanktionierten Entitäten, egal, in welcher Währung sie abgewickelt werden.
Ich weiß nicht, warum die Leute immer glauben, die Sanktionen würden den Dollar als Leitwährung beschädigen. Die beschädigen (vielleicht) SWIFT, sie beschädigen (ein bisschen) den Einfluss der USA auf den internationalen Handel, und die Dollardominanz stützt diesen Einfluss natürlich, aber einen direkten Einfluss wüsste ich jetzt nicht.
Venezuela, Iran, Nordkorea und viele andere Staaten schon vor Russland haben den bitteren Geschmack der Dollar+Bankabhängigkeit (SWIFT-System) gespürt. Ich glaube die letze - die Bankabhängigkeit - ist sogar relevanter und überwiegt die Sicherheit des Dollarwährung.
Eben.
Ich denke sogar, es geht überhaupt nicht um den Dollar. Die Dollardominanz ist mehr Symptom als Ursache.
Wenn man eigenes Netz der Banken entstehen lässt, wichtig ist eben die Sicherheit der abzurechnenden Währung erreichen. Auch da hatte ich etwas gelesen, wie etwa einen Fond - ein finanziellen Korb zu gründen, in den Staaten einzahlen. Mal sehen, wie es praktisch aussehen wird.
Wahrscheinlich gar nicht.
Wenn du Geschäfte im Milliardenumfang abschließt, sind die Transaktionskosten ganz schnell im Prozentbereich, mit Sanktionen im zweistelligen Prozentbereich, und kein Staat will so mal eben ein paar hundert Millionen abschreiben, nur weil die Abwicklung komplizierter, also aufwändiger wird, und obendrein das Risiko steigt - Ware geliefert, aber die Banktransaktion geht nicht durch, super.
Hat man mehr als eine Währung, wird die Sache von Haus aus komplizierter.
Irgendwer muss das Geld wechseln. Es kommt auf den genauen Zeitpunkt an, weil jeder das ein bisschen schieben will, um mit einem an der vierten Stelle hinterm Komma anderen Wechselkurs ein paar hunderttausend für die eigene Bank rauszuschlagen, aber das ist ein Nullsummenspiel und zeitaufwändiges Gezerre. Es kommt auch darauf an, was die Bank für einen Wechselkurs nimmt. Theoretisch könnte sie den exakt machen, in der Praxis gibt es immer das Risiko, dass das Geld, das der Einzahlende versprochen hat, gar nicht vorhanden ist. Oder zwischenverliehen wurde und ein Geschäftspartner ist pleitegegangen. Oder die Gegenstelle selbst sagt, ups, Buchungsfehler, wir haben das Geld gar nicht - was wahr sein kann oder nicht, jedenfalls versprechen sie hoch und heilig, dass Geld morgen aber ganz sicher... und keiner weiß so genau, ob sie nicht das Geld an dem Tag noch schnell verleihen wollten und ein paar hunderttausend mit Tagesgeldgeschäften (teilweise sogar Minutengeldgeschäften) machen wollte.
Das ist das sogenannte Gegengeschäftsrisiko: Einer liefert, der andere liefert auch, aber leider, leider ist das Papier, das er liefert, nicht das Wert, was man ausgemacht hatte. Und dann wird nicht geklagt, weil das viel zu lange dauern würde, sondern nachverhandelt.
Und diese Risiken kosten Geld. Jeder Intermediär, dessen Dienste man in Anspruch nimmt, um diese Risiken vorab auszuschließen - Treuhandkonten und dergleichen - muss dafür richtig gründlich nachforschen, das kostet Zeit und Geld, und je größer die Beträge sind, desto gründlicher muss er forschen, weil die kriminelle Energie eben auch steigen kann, und umso teurer wird die Sache.
Im Gegensatz zu Ihnen sehe ich keine Probleme, dass solche Systeme in dem globalen Märkten - als ein teil davon - funktionieren sollten. Und ja, Dollarpreis kann nach wie vor als Referenz angesehen werden, aber gehandelt wird eben in anderer Währung.
Wenn der Dollarkurs die Referenz ist, kann man auch gleich in Dollar handeln.
Da jeder ohnehin Dollars rumliegen hat, ist das auch noch mit weniger Wechselkursrisiken behaftet.