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  • Ströms

199 Beiträge seit 14.06.2022

Re: "für den gegenseitigen Handel mit Rohstoffen wie Öl, Gas, Getreide und Gold

Lieblingsuser schrieb am 12.10.2024 18:31:

Wenn Gold z.B. bei 2700 USD pro oz liegt, wird das innerhalb der BRICS nicht günstiger gehandelt, sondern auf dem Weltmarkt verkauft werden. Ist der Preis innerhalb höher, werden einzelne Händler Gold auf dem Weltmarkt kaufen und innerhalb der BRICS verkaufen. Kein einzelner Staat ist gezwungen, nur mit der BRICS-Währung zu handeln. Also wird nach wie vor der USD eine dominanten und entscheidende Rolle spielen.

Das stimmt.

Beim Dollar muss man aber bedenken, dass es nicht einfach eine von vielen Tauschwährungen ist, sondern bisher und auch aktuell die Weltleitwährung. Deren Status gründet sich auf die Umtauschbarkeit in Gold (der "früheren Weltleitwährung"). Bis 1933 waren 21 Dollar (in meinem Gedächtnis waren 25USD gespeichert...) eine Unze Gold wert, dann wurde unter Roosevelt das Horten von Gold 1933 in den USA verboten und bis 1934 hat sich / wurde der Kurs auf 33 USD pro Unze geändert. 1971 hat Nixon die Goldbindung aufgehoben und den Kurs freigegeben und als Frankreich seine Dollar-Währungsreserven in Form von Gold "abholen" wollte wurde auch der Anspruch auf Konvertierbarkeit des Dollars in Gold durch die Zentralbank aufgehoben. Evtl. damit der Dollar nicht auf den Papierwert sinkt wurde mit den Hauptölförderländern "beschlossen", dass Öl international in Dollar zu handeln ist. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg waren die USA zudem die Werkbank der Welt, diese Produktivität hat dem Dollar das eigentliche Fundament gegeben, die (scheinbare?) Goldbindung hat den Kurs hoch gehalten. Die USA konnten also für Papier Sachwerte auf der ganzen Welt einkaufen.

Historisch gesehen ist also der Dollar auch eine Enteignungsgeschichte, bei denen der US Staat und vor allem die FED und Großbanken profitiert haben.
Saddam und Gadaffi wollten Öl auch anders handeln - so viel zur Idee, dass man sich die Währung frei aussuchen kann.

Sollte eine große Anzahl Länder ihren Handel mit wesentlichen Rohstoffen (mit allen Arbitragerisiken, Aufwand, Kosten...) vom Dollar entkoppeln können, dann wird das ein großer Verlust für die USA.
Ich möchte nicht behaupten, dass der Dollar oder der Welthandel innerhalb von Jahren zusammenbricht, aber im Zeitraum von Jahrzehnten könnte es zu deutlichen Veränderungen kommen.

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