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  • Aneri_2021

758 Beiträge seit 07.10.2021

Re: "für den gegenseitigen Handel mit Rohstoffen wie Öl, Gas, Getreide und Gold

Guckstu schrieb am 12.10.2024 20:20:

Aneri_2021 schrieb am 12.10.2024 19:26:

Dollar war und ist die sicherste Währung. Wobei hat die Sicherheit erheblich durch Sanktionswut des Westens eingebüßt.

Nur, wenn du einen Angriffskrieg vom Zaun brichst.
Tu das nicht, und du wirst nicht so sanktioniert.

Okey, deine Antwort auf zwei verschiedenen Ebenen erzeugt bei mir Widerstand. Zum Einem möchte ich die Fragwürdigkeit der Sanktionen hier garnicht diskutieren. Du betrachtest Sanktionen als Strafe für die Verletzung der Gesetze und zwar analog der innerstaatlichen Rechtsrahmen. Wer ist zuständig in den internationalen Rechstrahmen? Ja, klar - UNO und internationalen Gerichte. Also die Sanktionen, die einzelne Staaten anderen aufbürden, sind eher Rechstverletzungen innerhalb eines Staates einordnen. Beispiel. Einer ist mit seinem Nachbarn in Konflikt geraten und um den Nachbarn zu bestrafen, sperrt wirksam sein Zufahrtweg. Es ist seine Sanktion gegen Nachbar. Im Staat kann man klagen und sogar gewinnen den Streit. Auf internationale Ebene ist Sanktionierte in der Regel machtlos. Entscheidet der, der den längeren Hebel haben. Und das ist in überwiegenden Fällen das Westen. Im Grunde herrscht der Macht des Stärkeren.

Und übrigens in "normalen" Gerichtsverfahren wird immer auch Vorgeschichte des Angeklagten eine Rolle spielen...
Meine Zitat:

Dollar war und ist die sicherste Währung. Wobei hat die Sicherheit erheblich durch Sanktionswut des Westens eingebüßt.

Deine Antwort zeigt, dass Du meinst, dass die Einbüßung von Sicherheit des Dollars nur Sanktionierten betrifft: Macht es nicht, wirst du nicht sanktioniert - also Sicherheit des Dollars wird nicht sinken. Dem Sanktionierten ist aber herzlich egal, was mit der Sicherheit der Weltwährung (z.Z. - Dollar) wird. Er ist doch weg vom Fenster sprich Weltmärkten. Den (verbliebenen) Marktteilnehmern ist es wichtig. Die Schwächung des Dollars (also seiner Sicherheit) wird durch eben andere Marktteilnehmer erzeugt. Nicht nur Handel, auch Investitionen bzw. das Sparen in Dollar sind betroffen. Warum meinst Du Menschen gerade in entwickelnden Ländern bevorzugen Dollar? Sie wollen die Unsicherheit eigener Währungen umgehen. Genauso geht es auf nationale/staatliche Ebene. Der Staat bildet Reserven, vorwiegend in "sicherster" Währung der Welt Dollar. So dachte auch Russland, die ihr Reserven in EU und Dollar in USA eingelegt hat. Die Beschlagnahmung/das Erfrieren und Verwaltung der Zinsen ist eigentlich ein Angriff auf grundlegendsten Prinzipien des Kapitalismus - das Eigentum.

Erinnerst du die Debatte, wenn Russen haben plötzlich verlangt in Rubel für Gas zu bezahlen. Plötzlich war es eigentlich nicht. Es war die Folge der Beschlagnahmung der Konten des Gasproms. Also bezahlt Käufer weiterhin in Euro, aber der Verkäufer darf das Geld nicht sehen. Wie doof soll er sein?!

Übrigens gehen die Sanktionen gar nicht auf den Dollar!

Und wer es behauptet? Es ist eben, es ging nicht auf den Dollar, aber am Ende war/ist Dollar betroffen. Die Sanktionen, die wie Bumerang zurückschlägt...

Die Sanktionen gehen auf alle Geschäfte mit sanktionierten Entitäten, egal, in welcher Währung sie abgewickelt werden.

In welche Währung ist SWIFT abgewickelt? Es ist nich "Entität" es ist finanzielle Infrastruktur, die für Jemand gesperrt wurde. Das Dollar läuft virtuell durch diese Infrastruktur. Das Westen dachte seine Nachteile durch die Abkoppelung Russland ist vernachlässigbar. Direkt zum Thema ist es auch so. Es gibt aber Nebenwirkungen wie o.g., die nicht berücksichtigt wurden. Und langsam läuft dem Westen die Zeit...

Wenn man eigenes Netz der Banken entstehen lässt, wichtig ist eben die Sicherheit der abzurechnenden Währung erreichen. Auch da hatte ich etwas gelesen, wie etwa einen Fond - ein finanziellen Korb zu gründen, in den Staaten einzahlen. Mal sehen, wie es praktisch aussehen wird.

Deine Sofa Nutzen-Risiko Abschätzung ist zwar konsistent, aber m. E. greift zu kurz. Du übersiehst, dass Dollar - wie du selber sagst - ist ein Symptom. Für was Symptom, für welche Krankheit? Es ist angestaute Unzufriedenheit mit Westen, die mehr und mehr wird artikuliert. Man ist bereit ein unbequemen Weg zu gehen, aber dort hat man eben "Licht im Tunnel". Westen hat seine Leuchtekraft verloren...

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.10.2024 17:11).

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