Die Konfrontation mit dem Westen drängt Russland ökonomisch und geopolitisch an die Seite Chinas. Pekings Zuwachsraten bei EE mögen rekordverdächtig sein, aber das Land baut, in Erwartung weiterhin steigenden enormen Energiedearfs eben auch weiterhin KKWs und fossile Kraftwerke...wozu man Brennstoff braucht, den Russland günstig zu liefern bereit ist. (wie einstmals auch hierzulande).
Die volle Transportkapazität zwischen Russland und China wird sicher nicht erst in 10 Jahren erreicht werden. Die Verflechtung verläuft bereits rasant. Und: Gerade wir Deutsche sollten uns davor hüten, mit unserer traditionell hochnäsigen Einschätzung der Leistungsfähigkeit von Russen oder Chinesen, von uns auf andere zu schließen. "Geht nicht, gibts nicht" ist vor allem in Deutschland aus der Mode gekommen. Und das weiß inwischen auch jeder. Wer die Film-Sequenz mit dem einen halben Schritt hinter Herrn Xi her tapernden Bundeskanzler in China gesehen hat, der ahnt was symbolische Bilder sind.
Die deutsche Volkswirtschaft wird im internationalen Wettbewerb nicht nur um um jede Kilowattstunde kämpfen und sie vermutlich teuer bezahlen müssen. Leistungsfähige deutsche Unternehmen wandern bereits in günstigere Weltgegenden aus. Nein, es besteht kein Anlass zu übermäßigem Optimismus.
Und da rede ich nicht vom grassierenden Mangel an Tüchtigkeit, Qualifikation und Leistungswillen.
ABER: Die Würfel scheinen gefallen. Wir (nicht ich) haben uns entschieden unsere noch vorhandenen Ressourcen schwerpunktmäßig in den Aufbau einer kriegstüchtigen Gesellschaft zu lenken, anstatt in Infrastruktur, Bildung, Daseinsvorsorge. Auf "Friedensdividenden" werden wir deshalb bis auf weiteres verzichten müssen. Der Prozess erscheint mir irreversibel. Wir gehen - begünstigt durch eigene Hybris und zu viele Fehlbesetzungen auf entscheidenden politischen/medialen Positionen - harten Zeiten entgegen.
Uns bleibt nur übrig, jetzt das Beste daraus zu machen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.04.2024 11:41).