Da Russland wieder als Antichrist-Ersatz fungiert, muss es für gewisse Pawlow'sche Teile der deutschen Medien Taliban-freundlich sein, sonst hätte man ja etwas mit jenem gemein. Zwar sagt einem ein kurzer Blick auf die historische Realität, dass die russische Regierung einen wesentlich konsequenteren anti-islamistischen Kurs fährt als der Westen. Deren machiavellistischen Charaden sind ihnen fremd, suspekt. Niemals würden Putin und Lawrow den IS unterstützen, wie der Westen es in Syrien eine Zeitlang getan hat. Bekanntlich waren es ja auch die usa, die u. a. Bin Ladens Truppe im Kampf gegen die sowjetischen Besatzer in Afghanistan ausgerüstet hat.
Immerhin mag es sein, dass die Russen, wie auch die Chinesen, deren feindliche Einstellung Islamisten gegenüber ebenso wenig in Zweifel gezogen werden kann - Stichwort Uiguren -, einsehen, dass ein befriedetes Afghanistan, dass immerhin an sie grenzt und nicht an westliche Staaten, einem dauerhaft Krieg führenden zumindest a la longue vorzuziehen ist, sogar wenn man sich ganz andere Befrieder gewünscht hätte.
Im Gegensatz zum nato-Mitglied Türkei, das in Verfolgung seiner expanisonistischen Pläne seine gesamte Umgebung angezündet hat, wünschen sich die eurasischen Schwergewichte eine friedliche, nicht von westlichen Machinationen in permanente Konvulsionen gestürzte Umgebung.
Wollen die Taliban auch den Frieden gewinnnen, müssen sie in mannigfacher Weise über ihren Schatten springen. Wie allen Menschen wird es ihnen äusserst schwer fallen, aber unmöglich ist es nicht. Wir werden sehen.
Der u.s.-Senator Lindsey Graham unkt, sein Land werde nach Afghanistan zurückkehren. Das erinnert irgendwie an den schwarzen Ritter in Monty Python and the Holy Grail. Manche lernen wirklich nie dazu.