schlamutzelnase schrieb am 29.09.2024 22:04:
Zuerst mal zu Vietnam:
Vor genau 30 Jahren [das Zitat stammt aus dem Jahr 1972] kam es zwischen zwei Top-Politikern der USA zu einem kurzen, aber dramatischen Dialog. Während die Hippies gegen den Vietnamkrieg demonstrierten, beratschlagten Präsident Richard Nixon und sein Nationaler Sicherheitsberater Henry Kissinger über den Abwurf der Atombombe in Fernost.
Ansonsten hinkt der Vergleich insofern, weil die genannten Kriege weit entfernt von den USA stattfanden (Vietnam -- US-Festland ca. 12.000 km, Irak und Afgh. noch weiter), insofern bestand kaum die Gefahr, dass Vietnamesen usw. Infrastruktur, die mit den Nuklearstreitkräften der USA im Zusammenhang steht angreifen und zerstören. Wie die USA bei einer derart wahrgenommenen Bedrohung reagieren hat man ja bei der Kuba-Krise gesehen.
1. Die USA haben keine Invasion Kubas gestartet (die Nuklearraketen waren eine Reaktion auf die fehlgeschlagene Invasion in der Schweinebucht, vergleichbar mit der Invasion des Donbass 2014). Wenn Russland sich die die USA verhalten würden, dann hätten sie sich aus dem Donbass und der Krim wieder zurückgezogen und im Gegenzug die Garantie erhalten, dass keine Atomwaffen stationiert werden. Was allerdings Quatsch ist, weil das bereits vereinbart war. Die Ukraine hat ja gegen Sicherheitsgarantien explizit auf Atomwaffen verzichtet.
2. Die USA haben 1962 reagiert, NACHDEM Nuklarraketen bereits aufgebaut waren. Russland spricht von einer entfernten Möglichkeit der Stationierung von NATO-Truppen.
Das heißt Russland hat völlig anders reagiert als die USA auf eine nur gedachte Bedrohung.
Die Ukraine ist auch nicht Russland. Das heißt dass in Russland keine Kinderkrankenhäuser angegriffen werden. Anders als Russland in der Ukraine agiert. Und militärische Infrastruktur haben die Vietnamesen durchaus auch mit russischen Waffen angegriffen. Genau wie es die Ukraine auschließlich machen würde.