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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

einmal mehr

Die Ukraine hat wiederholt russisches Territorium mit Raketen und Drohnen beschossen und Moskau mit einem kühnen Truppenvorstoß in eine Grenzregion im vergangenen Monat in Verlegenheit gebracht.

Diesen Satz kann man so gelten lassen, ausser der Beschreibung des Angriffes auf den russischen Oblast Kursk als 'kühn', wenn er in Wirklichkeit einen grossen Teil der verbliebenen gut ausgebildeten und erfahrenen Truppen Kiews dort gebunden und damit das weitere russische Vordringen im Donbass erleichtert hat. Viele Ukrainer werden dieses Abenteuer nicht überleben oder zumindest in Kriegsgefangenschaft geraten, ohne dass sie den Kriegsverlauf hätten real beeinflussen können. Es handelt sich also um einen - vorübergehenden - Mediensieg, dazu einen besonders kostspieligen. 'Töricht' wäre daher die geeignetere Umschreibung.

Zum eigentlichen Thema - es ist nicht anzunehmen, dass die russische Führung gleich den atomaren Holzhammer einsetzen würde. Es reichte schon mit ein paar konventionell bestückten Hyperschallraketen einen nato-Stützpunkt oder ein nato-Kriegsschiff anzugreifen. Bekanntlich sind diese Angriffe kaum abwehrbar. Wie würde der Westen dann reagieren? Zur Vernunft kommen und von weiterer Eskalation absehen - oder eher das Gegenteil tun? Was braucht es, damit der letzte westliche Eiferer einsieht, dass man längst überreizt hat? Und es ist auch keine gute Idee, ersatzweise den Iran praktisch in einen Krieg zu zerren. Wir stehen ganz kurz vor einem dritten Weltkrieg, der mit Sicherheit ganz anders verliefe, als wer auch immer wünscht. Wenn die Milch dann endgültig vergossen ist, wird alles zu spät sein.

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