Denken hilft wirklich schrieb am 20.11.2022 16:53:
Stimmt, den Punkt habe ich nicht verstanden.
Bitte um Erläuterung.Na so schwierig ist das doch wirklich nicht.
Kommt auf die Perspektive an.
Der Kalte Krieg ist deshalb ein schönes Beispiel, weil hier kein Volk irgendein anderes gehasst hat.
Hm, die US-Stimmen dazu im kalten Krieg
lassen mir da durchaus eine andere Wahl in der Betrachtung ob "die Russen" als Volk gehasst wurden oder nicht.
Damit wurden Wahlen gewonnen.
Es gab auf beiden Seiten ein ganzes Spektrum von Empfindungen, reichend von völlig egal bis vor Angst zitternd. Und dann gab es natürlich auch Leute, welche die andere Seite wirklich gehasst haben, weil die andere Seite halt der Satan war.
Das ist immer so - und fließt durchaus in die Bewertung ob Völker/Völkergruppen/Gruppen sich gegenseitig hassen können oder nicht.
Wenn tatsächlich eine Mehrheit von 80% einer Grupppe, eines Volkes oder ähnlichen Gruppierungen der Meinung ist, dass man die andere Gruppe, Volk oder ähnliche Gruppierungen umbringen "darf" - ist das nichts anderes als Hass. Wo auch immer der her kommt.
Aber der Punkt ist: das war immer von der einzelnen Person abhängig, weil es keine einheitlichen Emotionen eines Volkes gibt.
Das halte ich für eine gewagte These.
Patriotismus und Nationalismus sind einheitliche/gemeinsame Emotionen.
Selbstverständlich wurden diese individuellen Emotionen von den jeweiligen Politikern ausgenutzt und befeuert, weil sie sich davon Wählerstimmen versprachen. Aber auch hier gilt: nicht das Volk wählt (sonst gäbe es nur eine einzige Partei), sondern das jeweilige Individuum.
Es gibt/gab Staaten in denen es nur eine Partei gibt.
Der Rest wird durch Repressionen ausgemärzt.
Dafür braucht es ein kollektives Feindbild nach außen.
Hm, auch diese Aussage sagt mir nichts über Deinen Punkt.
Auch das ist wirklich nicht so schwer. Der Post zu Beginn wurde ja ganz offensichtlich geschrieben, um Stimmung zu machen. Er wollte genau den Mechanismus, den ich oben erklärt habe, benutzen. Der Verfasser weiß natürlich ganz genau, warum er den Post geschrieben hat.
Stimmungen sind auch Tatsachen.
Diese müssen benannt werden.
Wenn man derartige Stimmungen nicht benennen will, deckt man die Leute ab die sich gerne als Wellenreiter der Hasswellen unwidersprochen nutzbar für Hassprediger machen.
Man muss auch widersprechen können, ohne gleich des eigenen Hasses verdächtigt zu werden.
Denn nur so kann man evtl auch verstehen warum ein solcher Hass der Nachbarstaaten besteht. Denn das tut er - immer noch.
Weil aggressive Ereignisse immer noch im kollektiven Gedächtnis sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Januarereignisse_in_Litauen_1991
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.11.2022 20:30).