Es ist doch normal, dass gleichzeitig mit dem Beginn eines Krieges auch eine Show beginnt. Das war bei den Amerikanern doch auch so mit Bildern von Brutkästen in Kuwait und Präzisionsbomben im Irak oder der Tötung Bin Ladins und jetzt diese Jacht in Rostock. Was davon wahr ist oder inszeniert, kann man schwer beurteilen.
Scheiße ist natürlich, wenn die Zuschauer schon im ersten Akt - schon beim Öffnen des Vorhangs - ganz fürchterlich enttäuscht sind, weil bei dieser Show nichts klappt: Beleuchtung, Ton, alle stolpern durcheinander - das ist doof.
Die Wahrheit spielt demgegenüber eine untergeordnete Rolle. Die Militärs lügen schon ihre Kommandanten an, diese wiederum ihre politischen Entscheider, welche wiederum ihre Sprecher anlügen und sie anweisen, diese Lügen noch weiter zu verfälschen. Daraus wird dann von den Reichelts und Döpfners unserer Leitmedien eine zweifelhafte Flüssigkeit gebraut, den man uns eintrichtert wie Lebertran im Kindererholungsheim.
Das ist auch nicht immer ein Orchester, welches einem Dirigenten folgt, sondern manchmal können es auch improvisierte Soli sein. Kann sein, dass das jetzt bei Prigoschin so ist, aber es kann auch einstudiert sein. Wenn es einen Wettbewerb gäbe: "abgewichsteste Person of the Year", dann würde ich da auf den setzten - sonst nirgends.
Ich glaube, dass da alles schlecht ist: der Komponist, die Idee, das Stück, der Dirigent, die Künstler, ihre Instrumente, die Bühne, das Publikum und die Kritiker.