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  • M.O.I Abt. Wiederbeschaffung

mehr als 1000 Beiträge seit 30.03.2020

Schon erstaunlich, dass niemand fordert, die Ukraine-Pipelines zu schließen

Gegen Nordstream I und II wird ja eifrigst gewettert, wie politisch inkorrekt diese Pipelines sind und wie abhängig man sich damit von russischem Gas machen würde.

Allerdings scheint niemand ein Problem damit zu haben, dass Russland weiterhin Gas durch die anderen Pipelines liefert - also die durch Weißrussland (Jamal) und Polen, sowie drei Pipelines durch die Ukraine. (Jamal + Transgas)

Ist das Gas durch diese Pipelines politisch korrekter oder unabhängiger als das, was durch Nordstream befördert wird? Oder liegt es eher daran, dass die Transitländer um ihre Einnahmen für den Gastransit fürchten?

Grade die Ukraine ist doch seit 2014 oder so völlig "unabhängig" von russischem Gas, kauft ihr Gas in Europa (unter anderem bei RWE) ein. Da wäre es doch - theoretisch - kein Problem, wenn Russland die Pipelines durch die Ukraine dicht macht und das Gas, das von RWE gekauft wird, dann auch aus Deutschland geliefert würde?

Denn das ist ja das, was aus der derzeitigen europäischen Politik resultiert, sowohl für die Ukraine als auch für Polen und Ungarn: kein Gas mehr vom "bösen Russen". die Versorgung ausschließlich mit politisch korrektem LNG aus USA.

Sind Polen, Ungarn, Österreich und andere eigentlich weniger "abhängig" von russischem Gas als Deutschland? Abhängigkeit ist vielleicht relativ zu sehen, besonders wenn die "Abhängigkeit" bislang darin bestand, dass der Anbieter die absolut günstigste Lösung angeboten hat. Denn wäre LNG konkurrenzfähig gewesen, wir hätten die Terminals in Brunsbüttel oder Wilhelmshaven doch schon lange in Betrieb.

Oder will man derzeit nur mal wieder die Verbraucher in Deutschland zur Kasse bitten, der Rest darf dann "weil es geht ja nicht anders" weiter russisches Gas beziehen?

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